SC Cham Interaktiv

Matchcenter

02.09.2017
16:00 Uhr
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Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 310
SR Cibelli.
Tore: 46. Müller 1:0. 92. Luther King 1:1.
Cham: Merlo; Balaj, Giampà, Niederhäuser (78. Loosli); Walker, Gasser, Muharemi (46. Jakovljevic), Nimi; Müller, Trachsel; Herger (65. Dätwyler).
La Chaux-de-Fonds: Martinovic; Diakese (77. Challandes), Frossard (70. Demoli), Pretot, Erard; Ndzomo, Grossenbacher (66. Puemi) ; Luther King, Lo Vacco, Zbinden; Kasai.
Bemerkung: 56. Martinovic hält Foulpenalty von Müller. Cham ohne Paglia, Manco (beide verletzt).

«In Panik zu verfallen, wäre falsch»

Der SC Cham tut sich schwer. Nach dem 1:1-Heimunentschieden gegen La Chaux-de-Fonds ziehen die Verantwortlichen eine nüchterne Zwischenbilanz.

von Martin Mühlebach  sport@zugerzeitung.ch

Der Chamer Teammanager Walter Riedweg sagte vor dem Promotion-League-Spiel gegen La Chaux-de-Fonds: «Wir haben aus den ersten fünf Meisterschaftspartien nur fünf Punkte geholt. Das ist zu wenig. Wenn wir heute nicht gewinnen, müssen wir uns gegen hinten orientieren.» Sportchef Marcel Werder bat darum, den Auftritt seiner Elf gegen die Neuenburger Jurassier erst abzuwarten, um Stellung zu nehmen.

Was er dann in der ersten Halbzeit zu sehen bekam, war symptomatisch für die derzeitige Verfassung seiner Truppe. Statt das Herz in die Hand zu nehmen und mutig nach vorne zu spielen, verhielt man sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Kaum in Ballbesitz gelangt, ging das Leder infolge von haarsträubenden Fehlpässen wieder verloren. Das Beste daran war, dass die Partie zur Pause noch immer 0:0 unentschieden stand.

Schnelle Führung
Teammanager Riedweg meinte sichtlich enttäuscht: «Das war die schlechteste Leistung, die ich bisher von unserer Mannschaft gesehen habe.» Umso mehr freute er sich schon kurz nach dem Wiederanpfiff. Die 46. Spielminute war noch nicht ganz vorüber, als Marco Trachsel auf der linken Aussenbahn zu einem Sturmlauf ansetzte und den Ball zur Mitte flankte. Florian Müller bekundete keine Mühe, seine Elf 1:0 in Führung zu schiessen.

Zehn Minuten später bot sich Müller mittels Foulpenalty die Chance, die Führung auszubauen. Aber er hatte die Rechnung ohne den Gästekeeper Alexandre Martinovic gemacht, der blitzschnell in die rechte Torecke tauchte und den zu wenig hart getretenen Strafstoss sicher behändigte.

Später Ausgleich
Diese Szene schien die Platzherren erneut zu lähmen. Vorbei war es mit dem schwungvollen Angriffsspiel. Cham verlor, wie schon in der 1. Halbzeit, den Faden. La Chaux-de-Fonds drückte nun dem Spielgeschehen wieder zunehmend den Stempel auf. Der Chamer Keeper Alessandro Merlo musste zweimal (66./81) mit Glanzparaden aufwarten, um den knappen Vorsprung halten zu können. Doch in der Nachspielzeit (92.) musste auch er sich geschlagen geben. Es war einer der vielen von den Platzherren in Strafraumnähe verschuldeten Freistösse, den Lo Vacco mustergültig vor das Tor schlug. Luther King spitzelte den Ball zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich in die Maschen.

Nun war auch Sportchef Marcel Werder bereit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. «Wir wussten», sagte er, «dass der Saisonstart für uns nicht leicht werden würde. Aber wir hatten es uns besser vorgestellt, als es nun gekommen ist. Sechs Punkte aus sechs Spielen sind zu wenig. Vor allem die Heimunentschieden gegen Sion II und nun gegen La Chaux-de-Fonds schmerzen.» Trainer Jörg Portmann, der sichtlich konsterniert auf dem Rasen stand, analysierte treffend: «Heute fehlte uns die Unbekümmertheit und Frische. Es war zu wenig Bewegung in unserem Spiel.

«Umbruch braucht eine gewisse Zeit»
Nach dem im Sommer eingeleiteten Umbruch mussten wir mit Rückschlägen rechnen. Punkto Abwehrverhalten und Cleverness im Abschlussbereich besteht noch Nachholbedarf. Meine Mannschaft ist noch zu wenig in sich gefestigt. Die Entwicklung braucht eben eine gewisse Zeit. Nun in Panik zu verfallen, wäre falsch.»


Fotos: Reto Müller