SC Cham Interaktiv

Matchcenter

30.09.2017
16:00 Uhr
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Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 390
SR: Rothenfluh.
Tore: 43. Ahmeti 0:1. 51. Ahmeti 0:2. 57. Herger 1:2. 90. Herger 2:2.
Cham: Merlo; Thöni (83. Loosli), Giampa, Balaj, Walker; Jakovljevic (83. Bender), Muharemi; Gasser (73. Trachsel), Herger, Müller; Scherer.
Old Boys Basel: Keller; Leuthard (52. Limanaj), Cucinelli, Fleury, Sahin; Sevinc, Mbarga, Akbulut, Blatter (77. Osaj), Gomes (68. Shillova), Ahmeti.
Bemerkung: 27. Pfostenschuss Scherer. Cham ohne Nimi (gesperrt), Niederhauser, Dätwyler (beide verletzt).


Chancenauswertung ist die grosse Schwäche der Chamer

Cham und Old Boys trennen sich in einer von Nervosität geprägten Promotion-League-Partie 2:2. Der verdiente Ausgleich für Cham fällt kurz vor Schluss.

von Martin Mühlebach  -  sport@zugerzeitung.ch

Mit Cham (9 Punkte, Rang 13) und Old Boys (7 Punkte, Rang 14) trafen zwei Teams aufeinander, die dringend auf Punktezuwachs angewiesen sind. Der Tabellenlage entsprechend entwickelte sich – vorab in der ersten Halbzeit – ein von Nervosität geprägtes Gekicke. Cham vermochte sich zwar die eine oder andere Chance zu erarbeiten, aber es waren die Gäste, die in der 43. Minute durch Mergim Ah­meti das Skore eröffneten. Cham lag zur Pause 0:1 zurück. Trainer Jörg Portmann vermisste bei seinen Akteuren «die Galligkeit im Abschluss».

Nach dem Wiederanpfiff dauert es nur sechs Minuten, bis ­Ahmeti seinen zweiten Treffer markierte – 0:2. Nach diesem Zwei-Tore-Rückstand schien den Platzherren zu dämmern, dass sie nun nichts mehr zu verlieren hatten. Sie gingen resoluter zur ­Sache. Und als Roman Herger in der 57. Minute auf 1:2 zu verkürzen vermochte, schien zumindest ein Punktegewinn in Reichweite zu liegen. Die Platzherren erzwangen eine Torchance nach der anderen, aber der Ausgleich fiel (noch) nicht.

Cham-Präsident Adrian Krahn, der das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, befand zu Recht: «Der Ball will einfach nicht ins Tor.» Trainer Portmann indes haderte: «Mir ist es unverständlich, dass wir erst nach dem 0:2-Rückstand an Aggressivität zulegten. Gegen einen defensiv keineswegs sattelfesten Wider­sacher muss man einfach mehr machen.» Da Old Boys kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit noch immer mit 2:1 führte, weil Cham seine Torchancen im Multipack verschoss, schien die erste Heimniederlage der Eizmoos-Elf Tatsache zu werden.

Der Ausgleich in der 90. Minute
Ausgerechnet Reto Scherer, der auf diese Saison hin zu Cham II wechselte und nun wegen Engpässen im Sturm des Fanionteams aushalf, stemmte sich vehement gegen die Niederlage. In der 90. Minute lancierte er seinen Teamkollegen Roman Herger, der es tatsächlich fertigbrachte, den Ball zum viel be­jubelten 2:2-Ausgleich in die Maschen zu knallen. Der späte Ausgleich war hochverdient. Reto Scherer gestand: «Nach zwei Trainings mit der 1. Mannschaft fand ich mich schnell wieder zurecht. Aber ich musste feststellen, dass der Unterschied zwischen der regionalen 2. Liga und der Promotion-League bezüglich der Intensität sehr gross ist.»

Jörg Portmann war nicht entgangen, dass seinem Team im zentralen Mittelfeld die ordnende Hand fehlte. «Deshalb habe ich im Verlauf der zweiten Halbzeit Davide Giampà aus der ­Innenverteidigung auf die 6er-Position beordert. Dadurch ist unser Spiel besser geworden.» Das stimmt, aber das grosse Chamer Defizit liegt nach dem verletzungsbedingten längeren Ausfall von Topskorer Severin Dätwyler im Sturm.

Dass die Chamer vor dem Anpfiff in roten Shirts mit dem Aufdruck «gute Besserung, Seve» aufs Feld kamen, war eine schöne Geste. Man könnte es auch als Wink an die Teamverantwortlichen deuten. Sportchef Marcel Werder hat die schwierige Aufgabe, so schnell wie möglich einen Knipser zu finden und zu verpflichten. Es fehlt jemand, der die vielen Torchancen verwertet. ­Roman Herger allein wird nicht immer zweimal treffen.


Fotos: Reto Müller