Ein Abschluss zum Vergessen
Der SC Cham wird nicht an der kommenden Cup-Hauptrunde teilnehmen. Gegen Breitenrain setzt es eine 1:4-Niederlage ab – und Häme vom gegnerischen Fanclub.
von Raphael Biermayr raphael.biermayr@zugerzeitung.ch
Der FC Breitenrain verfügt über einen – wie man annehmen darf – legendären Fanclub. Jener besteht aus vier älteren Herren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit einer Pauke, einem Megafon, sechs Fahnen und zahlreichen Bier intus ihr Team anzufeuern. So auch gestern am Cup-Qualifikationsspiel in Cham. Einer der zahlreichen grossartig-absurden Gesänge lautete: «In the Cham, the little Cham, the Breitsch wins tonight.» «Breitsch» steht im Dialekt für das Berner Quartier Breitenrain. Und die Routiniers vom Spielfeldrand behielten Recht: Die Gäste gewannen die Partie und dürfen auf ein grosses Los in der Cup-Hauptrunde hoffen.
Der Sportclub ohne Biss und ohne Glück
Die Chamer hingegen verpassten diese prestigeträchtige Chance zum ersten Mal seit drei Jahren. Sie waren gegenüber dem Gegner zwar nicht «klein» respektive deutlich unterlegen, wie der Fansong impliziert. Aber sie waren vorn wie hinten weniger entschlossen. Das führte zum Pausenresultat von 0:3. Dazu kam eine Glücklosigkeit, die sich im Fall von Roman Herger schmerzhaft äusserte: Der Stürmer musste in der 31. Minute ausgewechselt werden, nachdem er einen Kopfball trotz artistischer Körperhaltung verfehlt hatte und gegen den Pfosten geprallt war. Für ihn kam die Vereinslegende Reto Scherer zum endgültig letzten Auftritt im Fanionteam. Doch auch der Inbegriff des Kampfgeistes konnte nichts mehr gegen die Niederlage ausrichten. Nach dem vierten Treffer der Gäste in der 51. Minute war die Luft endgültig draussen. Blieb die Frage, ob es noch mehr Treffer geben würde als im Meisterschaftsspiel vier Tage zuvor, in dem sich Breitenrain mit 5:3 durchgesetzt hatte. Trotz hochkarätiger Möglichkeiten lautete die Antwort Nein. Nur noch Chams Dalibor Stojanov beförderte den extrarunden Ball in seinem letzten Einsatz für den Verein in das Tor (87.).
Nach Spielschluss lautete das meistgehörte Wort auf Chamer Seite «Katastrophe». Auch die erwähnten Berner Troubadouren hätten keinen passenderen Begriff für den Abschluss der Saison 2016/17 aus Sicht des Sportclubs singen können.
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