SC Cham Interaktiv

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15.09.2018
16:00
1
O
Brunau ZH
Zuschauer: 500
SR Schärli
Tor: 16. Gashi 1:0.
Red Star: Bee­ler; Gelmi, Scherrer, Schnidrig, Thalmann (85. Ribeiro); Steiger, Gashi, Janett, Graf; Eid (68. Ardito), Durand (55. Baillargeault).
Cham: Blättler; Niederhauser (72. Bender), Loosli, Balaj, Fioravanti (83. Herger); Domingues, Giampà, Foschini, Nimi; Jakovljevic; Wicht (58. Schiavano).


SC Cham scheitert am eigenen Unvermögen

Der Zürcher Erstligist Red Star wirf den Promotion-League-Vertreter Cham mit 1:0 aus dem Cupwettbewerb. Die Zuger schaffen es nach dem frühen Rückstand (16.) nicht, aus über ein Dutzend Torchancen Kapital zu schlagen.

von Martin Mühlebach, Zürich

«Wir wollen unser Potenzial ausschöpfen und in die Cup-Achtelfinals einziehen», gab sich Cham-Sportchef Marcel Werder vor dem Spiel gegen Red Star Zürich zuversichtlich. Doch die Partie verlief für die Zuger ganz und gar nicht Werders Wünschen entsprechend. Die Mannschaft von Trainer Jörg Portmann nahm das Spieldiktat zwar von Beginn weg in die Hand, doch es waren die Zürcher, welche nach einem schnell vorge­tragenen Konter durch Argiend Gashi 1:0 (16.) in Führung gingen. Cham drückte in der Folge vehement auf den Ausgleich. Vergeblich, Jessy Nimi (25./43.) und Cèlien Wicht (31.) vergaben kläglich, während Sandro Foschini (35.) den Zürcher Keeper Jan Bee­ler zu einer spektakulären Parade zwang. So rettete Red Star den glücklichen 1:0-Vorsprung in die Pause.

«Ich habe meinen Spielern in der Pause gesagt, sie sollen ruhig bleiben, positiv denken und an den Umschwung glauben.» Die Worte von Portmann schienen zu fruchten. Angetrieben von Innenverteidiger Jan Loosli und vom Mittelfeldregisseur Sandro Fos­chini wurde Red Star unter Dauerbeschuss genommen. Red Star verbarrikadierte den Strafraum oftmals mit Mann und Maus. Konterangriffe der Zürcher hatten nun Seltenheitswert. Enzo Puntillo, Assistenztrainer der Zürcher, gestand nach dem Spiel: «Wir wollten offensiv mutiger in Erscheinung treten, doch Cham spielte derart dominant, dass uns nichts anderes übrig blieb, als hinten dicht zu machen.»

Cham spielte praktisch auf ein Tor. Doch die Zuger brachten es nicht fertig, den Ball im Tor der Züricher zu versenken. Sie liessen über ein Dutzend Chancen teilweise fahrlässig aus, blieben immer wieder an der vielbeinigen Abwehr der Gastgeber hängen oder scheiterten am hervorragend reagierenden Keeper Beeler.

«Unsere Leistungsgrenze nicht ausgereizt»
Nach dem Schlusspfiff lagen sich die Zürcher jubelnd in den Armen, während sich die Chamer mit hängenden Köpfen in die Kabine verzogen. «Mir fehlen die Worte, um diese Niederlage richtig einordnen zu können», monierte Portmann. Und er schob nach einer kurzen Denkpause nach: «Wir sind als Favorit angetreten und als Favorit gescheitert, das kommt im Cup immer wieder vor. Wir liessen die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen und haben auch unsere Leistungsgrenze nicht ausgereizt.»

Enzo Puntillo sagte freudestrahlend: «Unsere Mannschaft hat den 1:0-Vorsprung bis zum Schlusspfiff heldenhaft verteidigt. Sie hat den Sieg mit dem Glück des Tüchtigen errungen.» Während die Red Star im Schweizer Cup verbleiben und im Achtelfinal auf einen Super-League-Gegner hoffen, kann sich Cham derweil wieder ganz auf die Meisterschaft konzentrieren.