Das goldene Händchen des Trainers

Der SC Cham schlägt YF Juventus mit 3:2. Roland Schwegler lobt die spielerische und läuferische Leistung seiner Mannschaft.

Die Promotion-League-Partie SC Cham – YF Juventus bot den 220 Zuschauern auf dem Eizmoos beste Unterhaltung. Beide Teams legten während der gesamten Spielzeit ein horrendes Tempo vor. Torszenen gab es hüben wie drüben zuhauf. Die Gäste aus Zürich zogen bereits nach acht Minuten durch ein Kopfballtor von Elvedin Causi 1:0 in Front. Der Chamer Keeper Samuel Blättler hatte keine Chance, den auf den vorderen Pfosten geschlagenen, abgelenkten Flankenball zu parieren. Die Platzherren brauchten nicht lange, um sich von diesem Schock zu erholen. In der 14. Minute schloss Roman Herger einen schnell vorgetragenen Angriff über die linke Aussenbahn mit einem sehenswerten Treffer zum 1:1-Ausgleich ab.

In der Folge hatte Cham das Geschehen auf dem grünen ­Rasen fest im Griff. Die beiden Flügelstürmer der Gastgeber – Cristian Miani und Jeff Le Bigonsan – wirbelten die Hintermannschaft der Zürcher gehörig durcheinander. Le Bigonsan, der sich gleich mehrere Chancen erspielte, aber den Ball nicht im Tor unterzubringen vermochte, sagte nach dem Schlusspfiff: «Ich wusste nicht recht, ob ich schiessen oder passen soll – ich traf stets die falsche Entscheidung.» So musste sich Cham trotz klarer Überlegenheit zur Pause mit dem 1:1-Unentschieden begnügen.

Siegbringende Einwechslungen
YF Juventus stand schon lange auf dem Platz, als die Chamer und das Schiedsrichtergespann aus der Kabine kamen. Wer nun einen Sturmlauf der Gäste erwartete, der täuschte sich. Es waren erneut die Platzherren, die unermüdlich angriffen. Da sich trotzdem kein Torerfolg einstellte, ersetzte der Chamer Trainer Roland Schwegler in der 52. Minute den glücklos agierenden Jeff Le Bigonsan durch den jungen Lukas Riedmann, der nur neun Minuten später – herrlich in die Tiefe geschickt – seine Farben 2:1 in Front schoss. In ­ der 59. Minute holte Roland Schwegler den hinter den Sturmspitzen spielenden Roman Herger vom Feld. Seinen Part übernahm Marco Rüedi. Und dieser Marco Rüedi erzielte in der Nachspielzeit (92.) das siegbringende 3:1. Dass YF Juventus nur eine Minute später (93.) auf 2:3 herankam, war bloss noch Resultatkosmetik.

Roland Schwegler, der die siegbringenden Auswechslungen vornahm und damit ein ­feines Gespür bewies, meinte bescheiden: «Der Sieg ist nicht mein Verdienst. Das Lob gebührt meinem Team, das eine spielerisch und läuferisch hervorragende Leistung abgeliefert hat.» Besonders freue es ihn, so Schwegler, dass die eingewechselten Akteure sich nahtlos ins Spiel eingefügt und alles gegeben hätten, obschon sie nicht von Beginn an spielen durften. «Sie wurden für ihre tadellose Einstellung belohnt.»  

Martin Mühlebach  -  Zuger Zeitung

Fotos: Reto Müller