SC Cham Interaktiv

Matchcenter

29.05.2021
17:00
1
2
Stade de la Fontenette, Carouge
Zuschauer: 100
SR: Carrard
Tore: 2. Wiskemann 0:1 (Foulpenalty). 26. Siegrist 0:2. 73. Correia 1:2.
Carouge: Chappot; Baddy (84. Monteiro), Dia, Vanzo, Kursner; Correia, Fernandez (74. Alaj), Chappius, Gomis; Vitkieviez (40. Mettler), Kasai (46. Boussaha).
Cham: Peterhans; Bender (73. Röthlisberger), Niederhauser, Bühler, Thöni; Siegrist, Loosli, Rüedi, Riedmann (79. Neziri); Wiskemann (79. Giando Tanzillo), Doriano Tanzillo (74. Wicht).
Bemerkungen: Cham ohne von Arx, Laisa, Miranda, Wüest (alle verletzt), Suta und Hoxha (beide abwesend). – Lattenschuss Doriano Tanzillo (4.), Pfostenschuss Mettler (53.). – Verwarnungen: 2. Dia, 77. Vanzo (beide Foul), 90. Wicht, 92. Loosli (beide Unsportlichkeit).

Der SC Cham findet aus der Negativspirale heraus und kehrt auf Platz zwei zurück

Der Sportclub gewinnt die Promotion-League-Partie in Carouge mit 2:1. Die Ausgangslage für die letzten zwei Runden präsentiert sich nun aussichtsreich.

Aus Carouge Raphael Biermayr - Zuger Zeitung

Jan Loosli sank zu Boden. Célien Wicht stützte sich auf seine Knie und schien durch den Kunstrasen hindurch zu starren. Wer nach dem Schlusspfiff einen flüchtigen Blick auf den Platz in Carouge warf, der musste zur Überzeugung gelangen, dass die Chamer nach zuvor fünf sieglosen Partien mit vier Niederlagen erneut einen Tiefschlag hinnehmen mussten.

Doch weit gefehlt: Der Sportclub gewann die Partie im Genfer Vorort mit 2:1 und holte sich den zweiten Tabellenplatz zurück. Dafür benötigte er in der zweiten Halbzeit mächtig Glück und einen Torhüter Marco Peterhans, der sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen liess. Auch nicht von seinem Antipoden Damien Chappot, der gleich zweimal bei Eckbällen in den gegnerischen Strafraum lief und Peterhans beim zweiten ein Luftduell bot. Der Chamer Goalie verlor daraufhin die Übersicht, doch irgendein Chamer Bein war vor einem Genfer am Ball.

Chams Sportchef Marcel Werder hatte in der Pause so eine Ahnung gehabt, dass die 2:0-Führung seines Teams kein Grund zum Däumchendrehen werden würde. Den Kennerblick beweisend, hob er vor allem den schnellen und trickreichen Flügelspieler Carouges Oscar Correia (23) hervor. Tatsächlich lieferte der ehemalige Servette- und GC-Junior nach dem Seitenwechsel eine grosse Show ab. Mal um mal narrte er die Chamer Verteidiger – egal ob die jungen oder den ehemaligen Profi Mario Bühler. Doch der Auftritt des 23-Jährigen kannte Licht und Schatten. So erzielte er zwar den Anschlusstreffer (73.) und legte ungezählte Male für Mitspieler auf, doch Correia verzog auch eigentlich leichte Flankenbälle meterweit. Den Chamern konnte es recht sein.

Tor und Lattenschuss nach vier Spielminuten
Die Gäste erzielten ihre Tore früh. Denn trotz der erwähnten Negativserie begannen sie stark. Schon in der zweiten Spielminute tauchte Riedmann allein vor Chappot auf. Dias Grätsche erfolgte etwas zu spät. Er sah als letzter Verteidiger die gelbe Karte, dies zur Verwunderung des hochrangigen Chamer Fan-Duos, bestehend aus Sportchef Werder und Vereinspräsident Rolf Tresch. Ein Blick ins Regelbuch gab dem guten Schiedsrichter Carrard recht: Weil Dia offensichtlich versuchte den Ball zu spielen, war eine Verwarnung ausreichend, um die sogenannte Mehrfachbestrafung durch Penalty und Platzverweis zu umgehen. Die höchste Strafe war ohnehin das Gegentor, das Wiskemann bei dieser Gelegenheit aus elf Metern erzielte.

Nur zwei Minuten später fiel beinahe das 2:0 für Cham. Doriano Tanzillo traf nach einem herrlichen Siegrist-Pass die Lattenunterkante. Schliesslich war der ehemalige Krienser Nico Siegrist selbst erfolgreich. Er nutzte eine Konzentrationsschwäche der Genfer, die über einen Schiedsrichterentscheid lamentierten und ihm deshalb viel Platz zustanden, in Form eines Schlenzers aus. Siegrist war nicht nur spielerisch auffällig. Er brannte förmlich und trieb seine Mitspieler unablässig an. Bisweilen übertrieb er etwas. Beispielsweise, als er kurz vor der Pause vehement die Auswechslung von Jan Loosli forderte, der nach einem Zweikampf scheinbar verletzt am Boden liegen blieb. Denn Loosli biss sich durch, ehe er nach Spielende erschöpft, aber glücklich zu Boden sank.

Team wird wohl mehrheitlich zusammenbleiben
Es sehe gut aus, dass die Teamstützen Siegrist und Loosli auf dem Eizmoos bleiben würden, sagte Chams Sportchef Werder. Das treffe wohl auf das Gros der Mannschaft zu. Diese hat es dank des zehnten Erfolgs im 20. Match in der eigenen Hand, in der Endabrechnung einen Platz unter den ersten drei zu belegen und sich damit für den Schweizer Cup zu qualifizieren. Die letzten beiden Gegner, Bavois und Brühl, sind wie Carouge direkte Verfolger der Chamer.