SC Cham Interaktiv

Matchcenter

11.09.2021
16:00
4
2
Juchhof, Zürich
Zuschauer: 150
SR: Borra
Tore: 21. Pereira 1:0. 22. Hermann 1:1. 49. Pereira 2:1 (Handspenalty). 55. Siegrist 2:2. 62. Causi 3:2. 78. Festic 4:2.
YF Juventus: Baumann; von Niederhäusern, Zuffi, Lumbu, Trachsel; Buqaj, Lanza (58. Tanzillo), Causi (76. Festic), Nater, Pereira; Karanovic.
Cham: Peterhans; Suta (89. Fäh), Röthlisberger, Miranda, Hermann; Hoxha, Furrer (66. Loosli), Rüedi, Riedmann; Siegrist, Domoraud (66. Wicht).
Bemerkungen: Cham ohne Niederhauser, Bühler, Wüest, Bender, Thöni, Laisa, Titaro, Wiskemann und Pasquarelli. - Lattenschuss Pereira (38.). - Suta fällt verletzt aus (88.). - Verwarnungen: 31. Lanza (Foul), 48. Miranda (Hand), 82. Schwegler (Trainer Cham, Reklamieren), 83. Festic (Unsportlichkeit). - Gelb-Rot: 84. Festic (Foul).

Chamer Pleiten, Pech und Pannen 

Beim 2:4 gegen YF Juventus Zürich in der Promotion League geben vor allem die nicht im Einsatz stehenden Spieler zu reden.

Raphael Biermayr

Das Bild, das den Zustand des SC Cham an diesem Frühabend am treffendsten beschrieb, stammte aus der 88. Minute. Leo Suta musste gestützt werden, als er den Platz verliess. Das ist nicht sinnbildlich, sondern buchstäblich zu verstehen: Die Chamer traten mit neun Absenzen zum Match gegen YF Juventus in Zürich an. Kam dazu, dass mit Jan Loosli und Célien Wicht zwei Arrivierte körperliche Probleme ebenfalls bekundeten und bis zur 66. Minute auf der Ersatzbank sassen. Überhaupt waren es mehrheitlich gesundheitliche Gründe, die für die Ausfälle sorgten. Suta war also der zehnte Chamer, der an diesem Tag ausfiel.

Zu diesem Zeitpunkt war die Partie entschieden. Kevin Röthlisberger war es, der den Zürchern in der 78. Minute den vierten Treffer mit einer lächerlichen Aktion ermöglicht hatte. Ein versuchter doppelter Doppelpass mit Torhüter Marco Peterhans landete bei Kemil Festic, der zum 4:2 ins leere Tor schiessen konnte. Schon das zweite Tor war ein Geschenk gewesen. Lou Furrer verlor den Ball im Mittelfeld auf billige Weise und ermöglichte so den Konter, der letztlich zum Elfmeter führte (48.). Es war augenscheinlich: Das allerletzte Aufgebot von Trainer Roland Schwegler musste sich irgendwann einfach negativ auswirken.

Positive Antwort auf die vergangene Partie
Angesichts der Ausgangslage war es umso erstaunlicher, dass sich die Chamer derart lange im Spiel hielten. Und das taten sie – mit Ausnahme der Schlussphase – richtig gut und mit einer unheimlichen Effizienz. Schon in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber mehr von der Partie. Doch Julian Hermann glich die Führung der Zürcher wenige Sekunden später mit einem fabelhaften Schuss aus (22.). Und Nico Siegrist nutzte die Freiheiten im Strafraum, um nach dem geschätzten sechsten Haken das 2:2 zu erzielen (55.).

Nach dem fragwürdigen Auftritt gegen das Schlusslicht Brühl in der Vorwoche war dies eine leidenschaftliche Darbietung der Ennetseer, die letztlich allerdings unbelohnt blieb. Das war in Ordnung so, zumal es einen herausragenden Torhüter Peterhans benötigte, um die Chance auf einen Punktgewinn überhaupt so lange zu wahren. Er rettete mehrmals gegen allein auf ihn zulaufende Spieler. Beim erwähnten vierten Gegentor durch Kemil Festic war er ebenso machtlos wie bei den drei Treffern der Zürcher zuvor.

Der Ex-Chamer und -Zuger Festic schrieb eine besondere Geschichte dieser in der zweiten Halbzeit ereignisreichen Partie: In der 76. Minute eingewechselt, erzielte er zunächst besagten Treffer, um später binnen weniger Sekunden zwei gelbe Karten gezeigt zu kriegen und des Feldes verwiesen zu werden.

Mit solchen Nebenschauplätzen können sich die Chamer derzeit nicht aufhalten. Angesichts der zahlreichen Absenzen können sie von Glück reden, zu Beginn der Saison mehrmals gepunktet zu haben. Das sah auch der Teammanager Walter Riedweg so. Er stellte mit Bezug auf die vielen Ausfälle fassungslos fest: «So etwas habe ich in 20 Jahren im Fussball nicht erlebt.»