SC Cham Interaktiv

Matchcenter

27.08.2022
16:00
1
2
Juchhof, Zürich
Zuschauer: 100
SR: Ovcharov
Tore: 15. Siegrist 0:1. 34. Siegrist 0:2. 56. Tanzillo 1:2.
YF Juventus: Baumann; Krause, Nezaj (83. Caserta), Nieto, Corvalan; Janett (73. Kramer), Gallego (59. Arghandewall), Heini, Tanzillo (83. Mesto); Binous, Festic (73. Camara).
Cham: von Arx; Tschopp, Niederhauser, Fäh, Thöni; Siegrist, Loosli, Molliqaj (57. Pasquarelli), Balaj (71. Zimmermann), Solimando (71. Wiss); Wiskemann (83. Lugo).
Bemerkungen: Cham ohne Künzli, Miranda (beide abwesend), Costa (verletzt), Bucher (2. Mannschaft). - Pfostenschuss Molliqaj (49.). - Verwarnungen: 29. Tschopp, 56. Solimando (beide Foul).

Gesundes Selbstvertrauen: Der SC Cham ist trotz Sieges in Zürich nicht zufrieden

Beim 2:1-Erfolg gegen YF Juventus in der Promotion League zeigt der Sportklub eine bestechende erste Halbzeit, büsst nach dem Anschlusstreffer aber seine Souveränität ein.

von Raphael Biermayr - Zuger Zeitung aus Zürich

«Besser als am letzten Sonntag», sagte Jan Loosli beim Verlassen des Platzes. Jemand hatte ihn offensichtlich gerade zur guten Leistung der Chamer Mannschaft beim 2:1 gegen YF Juventus Zürich beglückwünscht. An besagtem Sonntag waren die Chamer einem ungleich stärkeren Team aus der grössten Schweizer Stadt unterlegen: dem Schweizer Meister FC Zürich im Cup (0:4).

Es zeugt von einem sehr gesunden Selbstvertrauen, dass sich Loosli und die Chamer gegen den FCZ eine Überraschung zugetraut hatten. Und es zeugt auch von Selbstvertrauen, dass Loosli nicht zufrieden klang, als er die Leistung des Teams am vergangenen Samstag in der Promotion-League-Meisterschaft gegen YF Juventus einschätzte. Ein Sieg allein reicht anscheinend nicht. Es braucht schon eine gute Leistung, um die Mannschaft zufriedenzustellen.

Eine solche war immerhin während der ersten 45 Minuten in Zürich zu sehen. Im Aufeinandertreffen zweier Teams mit sehr grosser Veränderung im Kader gaben die Gäste einen erstaunlich eingespielten Eindruck ab. Die offensive Grundausrichtung bedingte ein diszipliniertes Verschieben aller Mannschaftsteile. Die dafür erforderliche Kommunikation funktionierte.

Der Routinier zieht die Fäden und trifft
Nico Siegrist agierte hierbei herausragend. Der ehemalige Profi war mit Mund und Beinen ungemein aktiv. Er forderte in der Offensive von seinen Mitspielern fast jeden Ball. Es lohnte sich, ihn anzuspielen: Siegrist erzielte beide Chamer Treffer. Der erste war ein Geschenk der Zürcher. Bei einem Eckball spielte sich Siegrist per Doppelpass mit Loosli in den Strafraum und schoss, ohne angegriffen zu werden, in die weite Torecke. Beim zweiten Tor nahm der Ex-Profi ein Zuspiel in die Spitze perfekt an und traf überlegt. Siegrist strahlte wie das ganze Team eine enorme Spielfreude aus. Dabei ging fast vergessen, dass die Zürcher vor der Pause in der Person von Kemil Festic ebenfalls zwei gute Tormöglichkeiten hatten. Doch die Abschlüsse des ehemaligen Cham- und Zug-Stürmers waren schwach.

Cham büsste die Souveränität ein
Besser machte es ein weiterer YF-Akteur, der zuvor das Sportklub-Trikot getragen hatte. Doriano Tanzillo traf in der 56. Minute aus 17 Metern herrlich zum 1:2. «Aus dem Nichts», wie der Chamer Trainer Roland Schwegler nach der Partie treffend anmerkte. Denn sein Team hatte zuvor Chancen auf das dritte Tor vergeben. Ardi Molliqaj traf den Pfosten (49.) und Simon Tschopp zögerte bei einem beabsichtigten Zuspiel in Tornähe zu lang (54.).

Nach dem Anschlusstreffer der Zürcher entwickelte sich ein Hauruckspiel mit vielen Unterbrüchen und wenig Sehenswertem. Auch Nico Siegrist riss das Spiel der Gäste nicht mehr an sich, sondern sehnte augenscheinlich den Schlusspfiff herbei. Als dieser nach langer Nachspielzeit erfolgte, war kein Tor mehr gefallen.

Nächste Partie am Mittwoch
Mag sein, dass die Ansprüche im Team höher sind. Aber Punkte sind die Währung, die zählt. Mit deren sechs stehen die Chamer nach drei Matches gut da. Weiter geht es bereits am Mittwoch in Bern gegen den YB-Nachwuchs (19.30 Uhr, Wankdorf). Jener hat zwei von drei Partien verloren.