SC Cham Interaktiv

Matchcenter

05.11.2022
16:00
2
1
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 250
SR: Ovcharov
Tore: 27. Mendes 0:1. 47. Paulos (Eigentor) 1:1. 72. Wiskemann 2:1.
Cham: Von Arx; Tschopp. Niederhauser, Wiss, Zimmermann; Miranda, Loosli; Pasquarelli (63. Lujic); Siegrist (88. Thöni), Lugo (63. Molliqaj), Wiskemann (88. Künzli).
Bulle: Ropaz; Paulos (80. Schwarz), Genoud (11. Delley), Châtelein, Afonso; Golliard (80. Ianido), Azemi (68. Efendi), Wenzi (80. Bersier), Mendes, Deschenaux; Dangubic.
Bemerkungen: 37. Offsidetor Bulle aberkannt. 62. Lattenkopfball Lugo. Cham ohne Fäh (abwesend), Solimando (gesperrt), Balaj und Costa (beide verletzt), Röthlisberger (krank), Bucher (zweite Mannschaft)

Ein Schlagabtausch auf Messers Schneide

Cham gewinnt die Promotion-League-Partie gegen Bulle nach einem 0:1 Rückstand mit 2:1 Toren. Marin Wiskemann avanciert zum Matchwinner.

Martin Mühlebach - Zuger Zeitung

«Angesichts des tiefen, nicht leicht zu bespielenden Terrains, wollten wir unsere Offensivkräfte mit langen Bällen in Szene setzen», verriet der Chamer Cheftrainer Roland Schwegler nach dem Abpfiff. Da Bulle dasselbe zu tun gedachte, entwickelte sich von Beginn weg eine von vielen Fehlzuspielen, Ballverlusten und Fouls geprägte Auseinandersetzung. Cham vermochte sich zwar eine leichte Feldüberlegenheit zu verschaffen, aber die gut organisierte Abwehr der Gäste, vermochte die Chamer Abschlussversuche im Keim zu ersticken. Nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend, zog Bulle in der 27. Minute 1:0 in Front. Diogo Rafael Mendes, der portugiesische Offensivspieler der Freiburger spazierte ohne Gegenwehr durchs Mittelfeld und zog aus rund 25 Metern ab. Der Ball landete in der tiefen Torecke. Der Chamer Torhüter Anthony von Arx meinte hinterher selbstkritisch: «Ich rutschte trotz meinen grossen Stollen an den Schuhen ein wenig aus. An einem guten Tag und besseren Terrainverhältnissen hätte ich diesen Abschluss wohl zu vereiteln vermocht.» Die Platzherren reagierten heftig, aber wie schon zuvor blieben sie regelmässig an der gegnerischen Abwehr hängen, zumal der hinter den Spitzen agierende Matteo Pasquarelli und Mittelstürmer Luiyi Lugo dem Chamer Offensivspiel kaum Impulse zu vermitteln vermochten.

Schwegler und Gesteiro klären auf
Das Publikum rieb sich verwundert die Augen, dass der Chamer Cheftrainer nach der Halbzeitpause wieder die personell unveränderte Elf aufs Spielfeld schickte. Ganz falsch war dies nicht. In der 47. Minute war es ausgerechnet der bis anhin glücklos kämpfende Luiyi Lugo, der den Bulle-Verteidiger Diogo Paulos hart bedrängte. Paulos stocherte den Ball zum 1:1-Ausgleich in die eigenen Maschen. Das Spiel begann sozusagen wieder bei null. Der Spielausgang war völlig offen. Die Vorentscheidung zu Gunsten der Platzherren fiel in der 63. Minute, als Roland Schwegler anstelle von Luiyi Lugo den wirbligen Ardi Molliqaj aufs Feld schickte und den bislang am linken Flügel agierenden Marin Wiskemann ins Sturmzentrum beförderte. Das Duo Molliqaj/Wiskemann bescherte Cham in der 72. Minute denn auch das vielbejubelte 2:1. Ardi Molliqaj liess auf der rechten Aussenbahn zwei Kontrahenten aussteigen, lief Richtung Grundlinie und passte flach zur Mitte, wo Marin Wiskemann eiskalt einnetzte. Bulle warf nochmals alles nach vorne, aber Cham brachte den 2:1 Vorsprung über die Zeit und sicherte sich mit dem Sieg einen Platz im vorderen Mittelfeld der Tabelle.

Nach dem Spiel wurde das Chamer Trainergespann Roland Schwegler/Emilio Gesteiro vorab mit einer Frage konfrontiert: «Warum spielte der torgefährliche Marin Wiskemann während 63. Minuten am Flügel statt im Sturmzentrum?» Beide Trainer versicherten unisono: «Da Daniel Follonier noch immer verletzungsbeding fehlt und Fabio Solimando gesperrt war, sahen wir uns gezwungen, Marin am Flügel einzusetzen.» Was von den Zuschauerrängen aus betrachtet oft unverständlich ist, bekommt oftmals erst einen Sinn, wenn man erfährt, mit welchen Problemen die Verantwortlichen zu kämpfen haben.


Fotos: Reto Müller