SC Cham Interaktiv

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19.11.2022
16:00
O
2
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 485
SR: Ovcharov
Tore: 81. Jakovljevic 0:1. 92. Giampà 0:2.
Cham: Bonorand; Röthlisberger (76. Lujic), Fäh, Niederhauser, Zimmermann (86. Lugo); Siegrist, Miranda, Loosli, Thöni (65. Costa); Molliqaj (76. Follonier); Wiskemann
Baden: Hübel; Weilenmann (78. Ladner), Hasani, Cirelli (78. Uka), Teichmann (84. Weber), Franek, Capone (68. Gökpinar), Laski, Jakovljevic, Romano, Giampà.
Bemerkung: Abschiedsvorstellung von Schiedsrichter Vladimir Ovcharov. Cham ohne Wiss (abwesend), Balaj, Pasquarelli (beide verletzt), Tschopp (verletzt).

So brutal kann Fussball sein

Cham dominiert Baden während der 1. Halbzeit beinahe nach Belieben. Doch am Ende gewinnen die Aargauer 2:0.

Martin Mühlebach

Es waren ausgerechnet die beiden ehemaligen Chamer Spieler Dejan Jakovljevic und Davide Giampà, die an ihrer alten Wirkungsstätte zu skoren vermochten. Jakovljevic schoss Baden in der 68. Minute 1:0 in Front. Der Chamer Torhüter Joël Bonorand sagte hinterher: «Ich konzentrierte mich auf einen gut getretenen Flankenball und übersah den hinter meinem Rücken lauernden Jakovljevic, der den Ball ungehindert ins leerstehende Tor einschieben konnte.»

Dieser Treffer stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf, denn Cham hatte bis zu diesem Zeitpunkt (fast) alles richtig gemacht. In der gesamten ersten Halbzeit dominierten die Mannen von Trainer Roland Schwegler das Spielgeschehen beinahe nach Belieben. Die spielfreudigen Platzherren hätten schon früh in Führung gehen können – sogar in Führung gehen müssen.

Im Abschluss zu wenig effizient
Marin Wiskemann im letzten Moment vom starken Baden-Torhüter Marvin Hübel gestoppt (9.), Ardi Molliqaj mit einem satten Schuss ins Aussennetz (11.), ein gut getretener Freistoss von Nico Siegrist (29.) und eine spektakuläre Direktabnahme von Ihm (32.) blieb mehr als nur der Führungstreffer versagt. Und als der stark aufspielende Chamer Mittelfeldantreiber Joel Miranda in der 44. Minute im Strafraum der Gäste umgesäbelt wurde, blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Glücksgöttin Fortuna stand an diesem Spieltag offensichtlich nicht auf der Seite der Platzherren. Roland Schwegler und Sportchef Marcel Werder betonten nach dem Abpfiff unisono: «Im Abschluss waren wir zu wenig effizient, und phasenweise fehlte uns auch ein Quäntchen Glück.» Nach der Halbzeitpause kamen die Aargauer wie verwandelt auf den Platz zurück. Christopher Teichmann (47.) und Fabio Capone (49.) verzogen knapp, und in der 54. Minute musste der Chamer Keeper Joël Bonorand sein ganzes Können aufbieten, um einen Kopfball von Davide Giampà zu entschärfen. Nach dieser Szene kamen die beherzt nach dem Ausgleich strebenden Platzherren wieder besser ins Spiel.

Mit gemischten Gefühlen auf den Heimweg
In der 60. Minute knallte Lucas Thöni den Ball nur knapp übers Tor der Aargauer. Und dann – wie eingangs erwähnt – erzielte Jakovljevic das 1:0 für Baden. Cham legte nochmals einen Zacken zu, doch der ersehnte Ausgleichstreffer wollte nicht fallen.

Marvin Hübel, der Schlussmann der Gäste, und Innenverteidiger Cedric Franek und seine Abwehrkollegen hatten alles im Griff. Und als die Platzherren in der Schlussphase der hochstehenden Promotion-Partie die Abwehr entblössten, erhöhten die Aargauer in der Nachspielzeit auf 2:0. Und es war wiederum ein Ex-Chamer-Akteur, der traf: Davide Giampà. Er konnte hinter der Mittellinie startend alleine auf Joël Bonorand losziehen und den machtlosen Chamer Keeper bezwingen.

Die Einheimischen der 500 Zuschauenden, die im Eizmoos zugegen gewesen waren, machten sich mit gemischten Gefühlen auf den Heimweg. Sie freuten sich, eine weit überdurchschnittlich gute 1. Halbzeit ihrer Mannschaft gesehen zu haben.

Und sie nahmen mit Bedauern zur Kenntnis, dass Fussball beziehungsweise das Resultat brutal sein kann und das Gezeigte oftmals nicht zu widerspiegeln vermag.


Fotos: Reto Müller