SC Cham Interaktiv

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22.04.2023
16:00
2
O
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 290
SR: Sanli
Tore: 37. Wiskemann 1:0. 38. Siegrist 2:0.
Cham: Von Arx; Tschopp, Niederhauser, Fäh, Lujic (79. Thöni); Petignat, Loosli; Siegrist, Molliqaj (71. Mesto), Solimando (46. Pasquarelli); Wiskemann (46. Costa).
Bavois: Robin; Alvarez, Rochat (67. Morelli), Begzadic (53. Qela), Diallo (67. Manga), Ivanov, Bühler, Bega (53. Misic), Hysenaj, Kadima, Zeneli.
Bemerkung: 17. Offsidetor Bavois aberkannt. Cham ohne Balaj (gesperrt), Lugo, Miranda, Zimmermann, Röthlisberger (alle verletzt), Follonier, Künzli (beide abwesend).

Der SC Cham stoppt gegen Bavois die Negativspirale

Ein Doppelschlag kurz vor der Pause bringt dem Sportclub einen 2:0-Sieg in der Promotion League ein. Der nun 20-fache Saisontorschütze Marin Wiskemann zieht jedoch den Ärger des Chamer Anhangs auf sich – zu Unrecht.

von Martin Mühlebach - Zuger Zeitung

Der Chamer Sportchef Marcel Werder sagte nach dem Abpfiff: «Dank dem 2:0-Sieg haben wir mit Bavois unseren wohl engsten Konkurrenten um die direkte Qualifikation für die 1. Cuphauptrunde entscheidend zurückgebunden.» Und der Cheftrainer Roland Schwegler befand: «Die direkte Qualifikation – das erklärte Saisonziel – sollte nun erreicht sein.»

Ganz zufrieden war Schwegler allerdings nicht. Er monierte: «Gemessen an unseren Torchancen hätten wir höher als 2:0 gewinnen müssen.» Das stimmt. Der SC Cham liess nach den drei Niederlagen in Serie gegen Rapperswil-Jona, Zürich U21 und Brühl St.Gallen unmissverständlich erkennen, dass er nun wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren wollte.

Das Team eröffnete die Partie gegen Bavois mit einem furiosen Sturmlauf. In der 5. Minute stand Ardi Molliqaj nach einem Zuspiel von Marin Wiskemann allein vor dem Gästetorhüter Enrico Robin. Statt den Ball über den bereits am Boden liegenden Keeper zu lupfen, schoss Molliqaj in dessen fangbereite Hände.

Eine Zeigerumdrehung später sowie in der 9. Minute blieb Wiskemann an Robin hängen. Cham hätte bereits mit drei Längen in Führung liegen können. Bavois musste sich mit schnell vorgetragenen Konterangriffen begnügen. Aber die hatten es durchaus in sich. In der 22. Minute benötigte Cham eine spektakuläre Parade seines Torhüters Anthony von Arx, um nicht entgegen des bisherigen Spielverlaufs in Rückstand zu geraten.

Wiskemanns Undiszipliniertheit sorgt für Kopfschütteln
Kurz vor der Pause ereignete sich Entscheidendes: Just in einer Phase, in der Bavois den Spielverlauf ausgeglichen zu gestalten vermochte, schlug Cham innerhalb von nur einer Zeigerumdrehung eiskalt zu. In der 36. Minute erzielte Marin Wiskemann mit seinem 20. Saisontreffer das 1:0, und eine Minute später erhöhte Nico Siegrist auf 2:0. Vorausgegangen war ein herrlicher Doppelpass zwischen Molliqaj und Wiskemann.

Mit diesem Resultat ging’s in die Pause, in der auf den Rängen über ein «unverständliches Verhalten» von Marin Wiskemann heftig diskutiert wurde. Worum ging’s? Wiskemann hatte nach dem Führungstor sein Trikot ausgezogen und die gelbe Karte kassiert – die vierte notabene, die eine Spielsperre nach sich zieht. «Dieses Verhalten dürfen die Klubverantwortlichen nicht tolerieren», war der meistgehörte Satz während der Diskussionen.

Als Wiskemann nach der Pause in der Kabine verblieb und nicht mehr aufs Spielfeld zurückkehrte, erhielt Trainer Schwegler Lob für sein Handeln. Der Chamer Assistenztrainer Emilio Gesteiro lüftete den richtigen Sachverhalt nach dem Abpfiff. Er verriet: «Marin leidet an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel. Er hat die vierte gelbe Karte absichtlich herausgefordert, weil er im nächsten Spiel pausieren und seine Verletzung auskurieren will. Das war so abgemacht.»

Ohne Wiskemann lief es dem Sportclub in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut wie zuvor. Je länger die Partie dauerte, desto mehr drohte das Anschlusstor zu fallen. Der erfahrene Nico Siegrist forderte seine Teamkameraden lautstark auf, sich wieder auf ihre Arbeit zu fokussieren.

Das half. Bavois tauchte zwar einige Male gefährlich vor dem Chamer Strafraum auf, doch das 2:0 hatte bis zum Schluss Bestand. Goaile von Arx jubelte: «Nach dreimaligem Zusehen durfte ich wieder das Tor hüten und einen Zu-null-Sieg feiern. Das tut gut und gibt Selbstvertrauen.»

 

Matchinterview von Cyril Haas mit Spieler Manuel Fäh