Der SC Cham und Paradiso spielen 0:0 – zwei Strafraumszenen geben zu reden
Die Promotion-Partie zwischen Cham und Paradiso endet torlos. Dabei verpassen es die Gastgeber auf dem Eizmoos, ihre Überlegenheit in Treffer umzumünzen.
Martin Mühlebach
Hardy Werder, der Ehrenpräsident des SC Cham, meinte vor dem Spiel: «Es ist nicht gut für unsere Mannschaft, dass Paradiso vor Wochenfrist gegen den Aufsteiger Grand Saxonnet eine 0:6-Niederlage kassiert hat. Die Tessiner werden wohl alles daran setzten, um sich rehabilitieren zu können.»
Werder lag mit seiner Vermutung richtig. Der FC Paradiso legte von Beginn an ein horrendes Tempo vor. Mit einem schnell vorgetragenen Vertikalspiel versuchten die Gäste die Führung zu erzwingen. Doch die Tessiner hatten die Rechnung ohne die Zuger gemacht, deren Defensive ruhig und wohlüberlegt agierte. Nach wenigen Spielminuten kam das ungestüme Anrennen der Gäste zum Erliegen.
Nun waren es die Chamer, die die Initiative ergriffen. Sie tauchten mehrmals gefährlich vor dem Tessiner Gehäuse auf, doch ausser einer Vielzahl von Eckbällen schaute nichts Zählbares heraus. Schiedsrichter Maurizio Londino, der viel laufen und einige Fouls ungestraft liess, ordnete nach 23 Spielminuten eine Trinkpause an, die von den beiden Trainern zu taktischen Korrekturen genutzt wurde. Die Chamer versuchten die auf Kontervorstösse ausgerichteten Gäste aus der Defensive zu locken, indem sie den Ball in der Verteidigung hin und her spielten. Doch die Tessiner liessen sich nicht aus ihrem Konzept bringen. Das Spiel blieb auch deshalb bis zur Pause torlos.
Nach dem Wiederanpfiff waren es wiederum die Gastgeber, die mehr für das Spiel taten. In der 58. Minute schien die ersehnte Führung Tatsache zu werden, als Stürmer Laurin Vögele drei Meter vor der Torlinie unbedrängt an den Ball gelangte. Er setzte jedoch den Ball an den Innenpfosten. Der Torhüter der Tessiner war es auch, der in der 73. Minute einen sehenswerten Schuss von Lino Lang mit einer tollen Parade zunichte machte. In der 79. Minute wehrte der kaum beschäftigte, aber stets aufmerksame Chamer Keeper, Nico Stucki, einen perfiden Distanzschuss eines Tessiners ab, woraufhin bis zum Spielende ein offener Schlagabtausch stattfand, der ohne Torerfolg ausklang.
Lob der Verantwortlichen
Der Chamer Cheftrainer Roland Schwegler brachte es auf den Punkt, als er nach dem Abpfiff sagte: «Meiner Mannschaft gebührt ein dickes Kompliment. Sie hat bei hochsommerlichen Temperaturen alles gegeben, was sie zu geben hatte. Die Defensive stand gut und spielte ruhig nach vorne, wo wir im letzten Drittel die Präzision vermissen liessen.»
Schwegler monierte, der Schiedsrichter hätte seinem Team einen Penalty verweigert. Der Chamer Torhüter Stucki stimmte seinem Trainer zu, ohne allerdings zu erwähnen, dass auch den Tessinern ein möglicher Elfmeter versagt worden sei. Chams Sportchef Marcel Werder betonte: «Ich kann unserer Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat die Profitruppe aus dem Tessin dominiert. Dass keine Tore fielen, ist wohl den hohen Temperaturen und dem fehlenden Abschlussglück geschuldet.»
Einer, der die Torchancen zu nutzen wüsste, ist der seit mehreren Monaten an einer Verletzung laborierende Chamer Mittelstürmer Luiyi Lugo. Er verfolgte das Spiel als Zuschauer und klang zuversichtlich, als er sagte: «Ich befinde mich auf dem Weg zur vollständigen Genesung. Mein Ziel ist es, in zwei bis drei Wochen wieder spielen zu können.»
Fotos Reto Müller:
https://sccham.ch/index.php/matchcenter/269-ueberkategorie-meisterschaft/berichte-meisterschaft-24-25/2414-sc-cham-fc-paradiso#sigProIdafb7ac35e7