Ein Spiel auf Augenhöhe
Der SC Cham war dem Cupfinalisten FC Biel beim Spiel am Samstag zwar ebenbürtig, verlor aber mit 1:3.
Martin Mühlebach
Der Chamer Stürmer Mark Marleku schrieb im Matchprogramm: «Der FC Biel präsentiert sich in dieser Spielzeit als kompakte Einheit mit klarem Fokus auf schnelles Umschaltspiel. Die Defensive agiert stabil und diszipliniert. Im Mittelfeld verfügt Biel über technisch starke Akteure, die das Spiel lenken und mit präzisen Pässen immer wieder für Torgefahr sorgen.»
Cham hingegen setze auf Mut und Teamgeist und wolle mit aggressivem Pressing, konsequenter Zweikampfführung und schnellem Spiel in die Spitze zeigen, dass es gegen jedes Team bestehen könne. Genau das war es, was die rund 800 Zuschauenden am Samstag im Eizmoos zu sehen bekamen. Cham spielte von Beginn keck nach vorne. Aber es waren die Cuphelden aus Biel, die mit Siegen über Lugano und YB bis in den Cupfinal vorgestossen sind, die das Skore eröffneten.
In der 8. Minute schoss der Bieler Mittelfeldakteur Yann Massombo seine Farben im Anschluss an einen Eckball 1:0 in Front. Cham spielte weiterhin beherzt nach vorne, während Biel mehrheitlich mit Defensivarbeiten beschäftigt war. Als Matteo Pasquarelli in der 21. Minute im Bieler Strafraum zu Fall kam, zeigte der Schiedsrichter sofort auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung gleich selbst. Er liess dem Bieler Keeper Raphael Radtke keine Abwehrchance. Der 1:1-Ausgleich war perfekt. Nun legten die Berner Seeländer wieder einen Zacken zu. In der 26. Minute stellte Abdoulaye Coulibaly mit einem wuchtigen Kopfball den Eintor-Vorsprung wieder her, und in der 32. Minute hämmerte Sébastien Moulin ein Freistoss aus 18 Metern an die Latte.
«Biel spielt in einer ‹anderen Liga›»
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur gerade drei Minuten, bis Biel erneut zuschlug. Bongué Socka marschierte ungehindert wie durch Butter durch die Chamer Abwehrreihe und erhöhte zugunsten der Bieler auf 3:1. Bei diesem Resultat blieb es bis zum Schluss, obschon beide Teams noch die eine oder andere Torchance zu verzeichnen hatten. Das Publikum war hochzufrieden. Es hatte ein Spiel gesehen, das beste Reklame für den Promotion-League-Fussball gemacht hat. Der Chamer Teammanager Walter Riedweg meinte dazu: «Die beiden Mannschaften haben ein gutes Spiel abgeliefert. Wir haben gegen das Profiteam aus Biel gut mitgehalten, aber leider dumme Tore kassiert.»
Trainer Roland Schwegler, der Cham am Ende der Saison nach sechs erfolgreichen Jahren verlässt und den FC Rotkreuz übernimmt, sagte: «Wir hätten schneller über die Flügel spielen müssen. Schade, dass wir nur ein Tor zu erzielen vermochten. Bei den Gegentoren haben wir den Klassenunterschied gesehen – Biel spielt in einer ‹anderen Liga!›»
Hoffnung auf weitere Zusammenarbeit
Schweglers Assistenztrainer Emilio Gesteiro fasste dann nochmals treffend zusammen: «Unsere Mannschaft hat ihr Bestes gegeben und viel zu diesem guten, spektakulären Spiel beigetragen.» Auf die Frage hin, wo er denn in der kommenden Saison tätig sein werde, antwortete Emilio Gesteiro mit einem Augenzwinkern: «Nachdem Roland und ich in Cham sechs Jahre lang zusammengearbeitet haben, hoffen wir beide, unsere erfolgreiche Tätigkeit auch in Rotkreuz gemeinsam weiterführen zu können.»
Fotos: Cedric Ackermann:
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