SC Cham Interaktiv

Matchcenter

11.11.2017
16:00 Uhr
3
3
Stadion Eizmoos, Cham
Zuschauer: 275
SR: Gut
Tore: 11. Zall 0:1. 23. Martins 0:2. 25. Giampà (Foulpenalty) 1:2. 31. Ouattara 1:3. 36. Herger 2:3. 69. Herger 3:3.
Cham: Merlo; Thöni, Niederhauser, Paglia, Walker; Jakovljevic (86. Loosli), Giampà; Nimi (77. Müller), Zoller (46. Scherer), Trachsel; Herger.
Bavois: Meylan; Zall (61. Seipi), Le Neûn, Bühler, Kurtic; Bovay; Martins (84. Martin), Beynlé, Demiri, Alvarez; Ouattara (89. Monteiro).
Bemerkung: 86. Pfostenschuss Herger. Cham ohne Gasser, Balaj, Dätwyler (alle verletzt).


Ungewolltes Offensivspektakel

Cham und Bavois trennen sich 3:3. Die Platzherren können auf die schlechte Leistung in der Defensive nach dem Seitenwechsel kraftvoll reagieren.

von Martin Mühlebach  -  sport@zugerzeitung.ch

Als die Gäste aus Bavois in der 31. Minute durch ein Tor von Bourama Quattara 3:1 in Führung gingen, glaubten nur noch wenige der 275 Zuschauer auf dem Chamer Eizmoos an einen Punktgewinn der Platzherren. Das lag vor allem am unerklärlich schwachen Defensivverhalten der Zuger, die zu weit von ihren Gegenspielern entfernt standen. In der 11. Minute liessen sie den vorgepreschten rechten Aussenverteidiger Timothie Zall ungehindert von der Aussenlinie einen Flankenball schlagen, der über den Chamer Keeper Alessandro Merlo in die hohe hintere Torecke einschlug. Und als in der 23. Minute gleich zwei Chamer unmittelbar vor der Torlinie nacheinander ausrutschten, bekundete ­Micael Martins keine Mühe, den Ball im Tor zu versenken.

Der Chamer Teammanager Walter Riedweg bemerkte zu Recht: «Mit unserer schlechten Defensivarbeit müssen wir uns nicht wundern, dass Bavois mit 2:0 in Führung liegt.» Hoffnung keimte auf, als Davide Giampà nur zwei Minuten später mittels Foulpenalty auf 1:2 zu verkürzen vermochte. Doch Quattara erstickte die Hoffnung wieder, als er in der 31. Minute für die Waadtländer den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte. Zum Glück für Cham vermochte Roman Herger seine Elf fünf Minuten später wieder auf 2:3 heranzubringen.

Pausenpredigt zeigt Wirkung
Der Chamer Trainer Jörg Portmann gestand nach dem Abpfiff: «In der Pause beschied ich meiner Mannschaft: Mit einer derart schwachen Leistung wie in der ersten Halbzeit ist nichts Zählbares zu holen. Wir müssen in allen Linien konzentrierter agieren, um die Waadtländer in Verlegenheit bringen zu können.» Die Pausenpredigt zeigte Wirkung. Cham, das anstelle des Mittelfeldspielers Diego Zoller mit Reto Scherer einen weiteren Stürmer einwechselte, kam wie verwandelt aus der Kabine. Das Team von Trainer Portmann zündete ein Offensivfeuerwerk. Bavois war praktisch pausenlos mit Abwehraufgaben beschäftigt. Vor dem Gehäuse ihres Keepers brannte es mehrmals lichterloh. Doch die Chamer Angreifer überboten sich im Auslassen von sogenannt hundertprozentigen Torchancen. Der Ausgleichstreffer zum 3:3 fiel dann in der 69. Minute. Torschütze war erneut der unermüdlich kämpfende Roman Herger. Kurz bot sich sowohl den Platzherren als auch den Gästen die Chance, in Führung zu gehen. Bavois schien sich danach mit dem Unentschieden abzufinden, während Cham noch zweimal mit dem Schicksal haderte. In der 83. Minute, weil der Schiedsrichter ein Foulspiel eines Waadtländers in dessen Strafraum mit einem Freistoss ausserhalb des 16-Meter-Raumes ahndete, und zum anderen, weil in der 86. Minute ein Schuss von Herger nur am Pfosten statt im Tor landete.

Der Chamer Sportchef Marcel Werder meinte nach dem Schlusspfiff: «Aufgrund unserer Leistung in der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient. Aber es reicht halt nicht, wenn wir unsere Fähigkeiten nur während 45 Minuten unter Beweis stellen.»


Fotos: Reto Müller