SC Cham Interaktiv

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Mit Mario Bühler wechselte im letzten Sommer nach Nico Siegrist innert kurzer Zeit ein zweiter Profispieler zum SC Cham. Immer noch erfolgreich, gesund, fit, motiviert, und nach wie vor mit Freude am Fussball, trat er bewusst aus dem Profigeschäft zurück und unterschrieb für ein Jahr bei den Chamern. Ein Glücksfall! Und nicht nur für den SC Cham!

Geh immer dann in die Veränderung, wenn es dir gut geht und nicht, wenn du dazu gezwungen wirst!
Mario Bühler geht’s gut. Er ist gesund, hat eine gute Zeit als Profi hinter sich und fühlt sich nach wie vor in Form. Er ist glücklicher Familienvater und hat bereits jetzt eine passende berufliche Anschlusslösung nach seinem Karriereende, die ihm und seiner Familie ausgezeichnete Perspektiven bietet. Es gab deshalb keinen idealeren Zeitpunkt, um auf Beginn der neuen Saison in die Veränderung zu gehen. Und dass er auch im Fussball nochmals eine interessante Möglichkeit bekommt, beim SC Cham seiner Leidenschaft nun als Hobby zu frönen, macht den Entscheid für ihn perfekt.

Die Einsicht, dass man immer dann in die Veränderung gehen sollte, wenn es einem gut geht, war denn auch der Kompass für Mario Bühler, seine aktive Profikarriere als Innenverteidiger beim Traditionsverein FC Winterthur früher als üblich zu beenden und dem Profifussball in den beiden höchsten Schweizer Fussballligen den Rücken zu kehren. Er durfte viele erfolgreiche Jahre im Berufsfussball erleben, in denen er für Luzern, Wohlen, Vaduz und Winterthur auflief sowie für zahlreiche Einsätze in den Nachwuchsnationalmannschaften bis hin zur U-21 nominiert wurde.

Nichts bereut
Aus seiner Profizeit nimmt er wunderbare Erlebnisse mit: die Einsätze in der Super League, zahlreiche aussergewöhnliche Siege, die Gänsehaut bei den Länderspieleinsätzen, spezielle Tore wie die 1:0 Führung als Verteidiger im St. Jakobspark mit Vaduz just vor der Muttenzer Kurve, den aussergewöhnlichen Lobball in der Cuppartie gegen Servette, welcher die Achtelsfinalqualifikation einbrachte und, und, und. Ebenfalls nie vergessen wird er die gemeinsame Zeit im SFV Nachwuchs mit den Kollegen, welche 2009 den Weltmeistertitel in Nigeria feiern konnten, darunter so berühmte Namen wie die heutigen internationalen Stars Xhaka, Seferovic und Rodriguez. Mario Bühler war damals nicht dabei, denn er wurde in seinem Stammverein FC Luzern im Vorfeld der WM-Endrunde in Nigeria vom Stürmer zum Innenverteidiger umfunktioniert und war damit kein Thema mehr für die U-17 Nati. Der grosse Durchbruch fehlte. Es war schön, in jungen Jahren für den Fussball zu leben, vom grossen Erfolg zu träumen und das Leben ganz auf diesen Sport auszurichten. Mit der Zeit kann der ausschliessliche Fokus auf den Fussball zunehmend auch belastend werden.

Die andere Seite im Profifussball
Im Profifussball ist die Spitze schmal. Grossverdiener sind lediglich ein paar aussergewöhnliche Leistungsträger, die Mehrheit verdient aber höchst durchschnittlich. Und nicht selten sind die Saläre der jungen Spieler eher knapp. Kommt dazu, dass die Spieler sich mit ausgezeichneten Leistungen laufend beweisen müssen, damit sie mit einer Vertragsverlängerung rechnen oder auf einen lukrativen Transfer hoffen dürfen. Mit den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen in den Vereinen durch die Coronapandemie und der Tatsache, dass in den leeren Stadien auch keine Spielerbeobachter nach neuen Spielern für ihren Verein suchen können, wird es für jeden Spieler schwierig, sich zu präsentieren und für höhere Aufgaben zu empfehlen. Dazu kommt die Unsicherheit, wie sich die Situation generell entwickelt. Mit zunehmendem Alter wird man sich zudem bewusst, dass mit dem Beruf Fussballer eines Tages Schluss ist, ohne dass man viel auf die hohe Kante legen konnte. Kommt dann noch dazu, dass man gerade dann eine Familie gründen will, verschieben sich mit einem Male die Prioritäten. Für Mario Bühler wurde klar, dass er rechtzeitig für die Zeit nach dem Fussball planen und gezielt seine berufliche Zukunft angehen muss, um der Verantwortung für die Familie gerecht zu werden.

Neuer Lebensabschnitt und bewusste Veränderung.
Mario Bühler ist verheiratet und hat mit seiner Lebenspartnerin eine vierjährige Tochter und einen zweijährigen Sohn. Er geniesst seine Familie voll und ganz. Wohnhaft in der Region, wollte er in der Innerschweiz beruflich tätig sein. Im Korps der Zuger Polizei sieht er künftig seine Aufgabe. Zurzeit absolviert er seine Ausbildung zum Polizisten. Das neue Berufsfeld gefällt ihm und bietet ihm und seiner jungen Familie Konstanz, Sicherheit und eine gute Lebensgrundlage. Dass während der Ausbildung noch Zeit für den Leistungsfussball im Amateurbereich besteht, freut Mario Bühler sehr.

Die Katze nicht im Sack gekauft
Mit dem beruflichen Wechsel in die Innerschweiz bot sich Mario Bühler die Chance, beim SC Cham seinem grossen Hobby Fussball weiterhin auf hohem Niveau frönen zu können. Den SC Cham, zurzeit in der Spitzengruppe der Promotion League, hat er durch zahlreiche Kontakte mit ehemaligen und aktiven Spielern und von vielen Empfehlungen gekannt. Der Verein hat Ausstrahlungskraft und geniesst einen sehr guten Ruf. Zudem sind Spieler und Trainer sehr ambitioniert und spielen einen attraktiven und erfolgreichen Fussball! Zudem bestanden seit einiger Zeit auch persönliche Kontakte zu Sportchef Marcel Werder, was einen Wechsel in die höchste Amateurklasse förmlich aufdrängte. So fühlt sich Bühler weiterhin gefordert, Er wurde gut aufgenommen und die bisherigen Erfahrungen haben Freude gemacht. Er ist überzeugt, dass er mit seinen Stärken und der grossen Erfahrung der jungen Mannschaft wertvolle Impulse zurückgeben kann. Vorderhand wurde in gegenseitigem Einvernehmen eine Zusammenarbeit vertraglich auf ein Jahr festgelegt. Dann wird sich weisen, wie stark sich sein berufliches Engagement und die nach wie vor grosse Leistungsbereitschaft vereinbaren lassen. So freut sich der SC Cham über den Zuzug aus dem Profilager und über einen Mitspieler, der mit seiner positiven, humorvollen und verantwortungsvollen Art die ausgezeichnete Stimmung im Team mitprägen kann.

Text und Foto: André Dommann