SC Cham Interaktiv

NEWS

Fabio Niederhauser und Lucas Thöni gehören seit sieben, beziehungsweise sechs Jahren zu den unverzichtbaren, langjährigen Teamstützen der Ersten Mannschaft. Ihre Einstellung und ihre Leistungen überzeugen. Die beiden Spieler verfügen über grosse Erfahrung und befinden sich im idealen Fussballeralter. Beide sind mit ihrer sportlichen und privaten Situation sehr zufrieden. Und so können sie sich gut vorstellen, noch einige Zeit für den Verein anzutreten.

Fabio Niederhauser und Lucas Thöni sind dank ihres Könnens, ihrer Persönlichkeit und ihrer professionellen Einstellung sehr geschätzt und für viele ein Vorbild. Sie tragen als Stammspieler seit Jahren zum Erfolg und zur sprichwörtlichen Kultur des Fanionteams bei und geben dem Verein ein persönliches Gesicht. Das macht sie zu Identifikationsfiguren und zu Lieblingsspielern bei den Zuschauern. Die beiden Spieler weisen erstaunliche Gemeinsamkeiten auf.

Ähnliche Werdegänge der beiden Youngsters
Beide begannen schon als Knirpse früher als üblich mit dem Fussballspiel. Fabio Niederhauser startete mit fünf Jahren beim FC Hünenberg, und Lucas Thöni schnürte zum ersten Mal mit vier Jahren seine Fussballschuhe, beide in den vereinseigenen Fussballschulen. Schnell wurde ihr aussergewöhnliches Talent entdeckt. Sie erlebten eine sehr schöne, lehrreiche und von Erfolg geprägte Anfangszeit in ihren Clubs und heimsten im Kinderfussball die ersten Trophäen ein. Noch heute ziert der erste Pokal der jungen Vereinsgeschichte, bei dem der kleine Fabio schon die Füsse im Spiel hatte, das Clublokal der Hünenberger. Und auch in Cham erinnert man sich gerne an die erfolgreichen Zeiten von «Lü» und seinen Kollegen, die über Jahre erfolgreich zusammen mit dem SC Kriens und dem FC Luzern den regionalen Kinderfussball prägten. Sie selbst erinnern sich gerne an diese unbeschwerte Zeit und vor allem an viele gute Bezugspersonen, die ihnen viel beibrachten und die Freude am Fussball vermittelten, welche bis heute geblieben ist.

Der Traum von der Profikarriere
Wie viele Kinder in dem Alter träumten auch die Beiden von einer grossen Karriere. Fabio Niederhauser besuchte das Stützpunktraining im Team Zugerland und wurde für seine Leistungen mit der Aufnahme in die U12 belohnt. Es folgten weitere Jahre bis hin zur U14. Da zu dem Zeitpunkt gemäss Konzept ab der U15 keine weiteren U-Mannschaften im Team Zugerland geführt wurden, durften die talentiertesten Nachwuchsfussballer in die Nachwuchsabteilung des FC Luzern wechseln, der grosse Rest ging zu ihren Stammvereinen zurück. Beim FC Luzern tat dann das Jungtalent alles für eine erfolgreiche Karriere und spielte beim Topverein der Region bis zur U18. Mit der U17 wurde er Schweizer Meister, sicher einer der schönsten Erfolge der Juniorenzeit. Daneben absolvierte er während der «Profizeit» beim FCL die Sportkanti Luzern. Bei der U18 der Innerschweizer verlor er dann aber seinen Stammplatz. Angeregt durch Selver Hodzic, ehemaliger Spitzenfussballer und zeitweise Nachwuchstrainer beim SC Cham, kam dann unter Sportchef Marcel Werder der Wechsel zum SC Cham zustande. Werder hatte den Kontakt zum regional verankerten Nachwuchstalent schon längere Zeit gepflegt, weil Fabio Niederhauser nicht nur wegen seines Talents und seiner guten Ausbildung, sondern auch als überzeugender Charakter im Fokus stand. 

Auch Lucas Thöni fiel bei seinen Auftritten mit den Nachwuchsmannschaften immer wieder auf. Koryphäen wie Laurent Prince und Bigi Meyer wurden auf ihn aufmerksam, und so kam er auf direktem Wege zur U12 des SC Kriens wo er bis zur U15 blieb, ehe er, wie vom Ausbildungskonzept der beiden Vereine vorgesehen, zur U16 des FC Luzern stiess. Als Verteidiger kam er beim FCL regelmässig im den Nachwuchsteams bis zur U21 zum Einsatz und erhielt eine umfassende sportliche Ausbildung, von der er auch heute noch profitiert. Von der U15 bis zur U19 war er zudem immer im Aufgebot der jeweiligen Schweizer Nachwuchsnationalmannschaft und somit nahe am grossen Durchbruch. Letztendlich hat es dann aber auch ihm nicht ganz gereicht, müssen dafür doch viele Faktoren zusammenstimmen. (Trainer, Position, Teamzusammenstellung, eigene Verfassung und Gesundheit, Wille, sowie etwas Glück). In der Folge kehrte er zu Kriens zurück und spielte dort in der Ersten Mannschaft. Weil er in dieser Phase seine berufliche Laufbahn vorantreiben wollte und nicht mehr bereit war alles in den Fussball zu investieren, wechselte er dann 2015 zu seinem Stammverein  SC Cham zurück, mit dem er immer verbunden blieb und mit dem ihn wunderbare Erinnerungen verbinden.

Nichts bereut – ein neuer Lebensabschnitt
Die beiden Fussballer haben von der Sportausbildung charakterlich und sportlich viel profitiert. Sie müssen sich nicht vorwerfen lassen, es nicht probiert zu haben. Und sie nehmen viele wunderbare Erlebnisse mit: Nati-Einsätze, Erfolge, entscheidende Spiele und Rosinen wie bei Lucas Thöni, als er mit der U18 während eines Trainingslagers in Magglingen gegen die Schweizer Olympiaauswahl antreten konnte. Beide haben den Wechsel zum SC Cham nie bereut. Sie können intensiven und herausfordernden Fussball auf hohem Niveau betreiben. Sie sind Spieler in einem sehr guten, ambitionierten Team mit vielen starken Persönlichkeiten. Sie werden von einem hervorragenden Trainerteam geführt und finden ideale Voraussetzungen, so in der Führung, im Staff, bei der Infrastruktur. Und sie und ihre Rolle werden sehr geschätzt. Auch hier konnten sie mit Siegen gegen Spitzenclubs, dem Aufstieg in die Promotion League und einigen Cuppartien bereits schöne Eindrücke mitnehmen. Sie haben heute Spass am Training und Spiel und fühlen sich gefordert. Daneben können sie nach Abschluss ihres Studiums zu 100% arbeiten, Niederhauser als Klassenlehrer auf der Mittelstufe 2, Thöni als Wirtschaftsprüfer. Und sogar für eine Beziehung, das eine oder andere Hobby und etwas Freizeit bleibt noch Zeit.

Verantwortung übernehmen – neue Rollen als erfahrener Spieler und Captain
Auch heute sind sie topmotiviert, suchen den Erfolg und geben ihr Bestes. Cheftrainer Roland Schwegler weiss denn auch, was er an seiner Mannschaft hat und besonders auch an den beiden langjährigen Cracks aus der Region. Er schildert sie als bestens geschulte und leistungswillige Spieler mit Charakter. «Sie geben ihr Bestes und sind immer fähig, dann ihre maximale Leistung abzurufen, wenn es notwendig ist. Sie sind absolute Teamplayer und können Führungsaufgaben für die jüngeren Spieler übernehmen. Sie sind Vorbilder und sehr verantwortungsbewusst. Als intelligente, interessante und breit aufgestellte Menschen sind sie eine Bereicherung für jedes Team.» Deshalb ist Fabio Niederhauser auch der ideale Captain. Akzeptiert und respektiert von der Mannschaft, geht er voraus und motiviert. Er ist Vertrauensperson und verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz. Wo nötig, kann er aber auch mal konfrontieren.

Der Moment ist wichtig
In den Hintergrund gerückt sind nun aber die Zeiten, wo der Fussball zentral war: an sechs Tagen pro Woche mindestens einmal Training, zusätzlich ein Spiel und für den Nationalspieler Lucas Thöni viermal pro Halbjahr einen wöchigen Zusammenzug mit der Nati. Vorbei ist auch der permanente Druck von aussen und von sich selbst. Nun steht die Freude aufs Training, auf tolle Spiele, auf Kontakte mit den Mannschaftskollegen im Mittelpunkt und selbstverständlich die neu gewonnene andere Lebensqualität. So ist es nicht verwunderlich, dass die Beiden auch künftig für die Ennetseer spielen und ihre Eigenschaften gezielt einbringen wollen, solange alles so stimmt wie heute. Sie trauen dabei der ausgezeichneten Equipe in der Promotion League einiges zu und träumen davon, auch im Cup wieder mal das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen, wenn dann mal der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Inzwischen halten sie sich in den Lauftrainings des Teams fit oder fordern sich regelmässig in gemeinsamen unerbittlichen Squashduellen.

Und danach?
Während des Lockdowns haben die Beiden deutlich gespürt, dass ihnen der Fussball, ihr Team und «ihre zweite Familie» im Eizmoos fehlt. Deshalb können sie sich vorstellen, auch nach ihrer Aktivzeit für den Verein tätig zu sein. Vielleicht werden sie eines Tages eine ihren Fähigkeiten entsprechende Tätigkeit im Hintergrund ausüben oder zusammen gar eine Mannschaft im Nachwuchsbereich führen.

Text und Foto: André Dommann