SC Cham Interaktiv

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Björn Scheuber (35) ist seit kurzem neuer Goalietrainer beim SC Cham. Erfahren, bestens ausgebildet und topmotiviert ergänzt er das Trainerteam des Promotionsligisten auf ideale Art und Weise und freut sich an der neuen Herausforderung.

Der Start ins Fussballabenteuer
Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Geschichten ähneln, die den Beginn einer Fussballerlaufbahn prägen. Ein Fünfjähriger beginnt bei den Kleinsten mit dem Fussballspielen, bleibt als Torhüter hängen und absolviert mit Leidenschaft die ganze Juniorenzeit beim Verein. Unterstützt wird er die ganze Zeit von seinem Vater, der aktiver Fussball war und sich anschliessend als Trainer beim Nachwuchs in Muri engagierte.  Auch im Erwachsenenalter bleibt Björn Scheuber dem Fussballsport erhalten, spielt weiter, übernimmt Zusatzaufgaben und kehrt nach einigen Lehr- und Wanderjahren wieder zurück zum Stammverein. Dreimal kehrte Björn Scheuber dem FC Muri bisher seinen Rücken. Nach Abschluss der Juniorenzeit wagte er einen Abstecher in den Bobsport und absolvierte während zweier Jahre Bobrennen auf europäischem Niveau. Der grosse Durchbruch gelang jedoch nicht, fehlten doch dafür die ganz grossen Sponsoren, ohne die man materialmässig nicht mithalten kann. Nachdem er seine heutige Ehefrau kennengelernt hatte, zog er zu ihr nach Langenthal, wo er das Tor des Zweitligisten Niederbipp hütete, bevor er wieder in die Region zog und sich nach einer schöpferischen Pause erneut dem FC Muri anschloss. Den dritten Wechsel vollzog er nun zum SC Cham, bei dem er seiner Vision vom Torhütertrainer in höheren Ligen Nachdruck verschaffen kann.

Ein Wechsel des Herzens
Björn Scheuber hat dem FC Muri viel zu verdanken. Hier war er über Jahre daheim. Man kennt und respektiert ihn. Er verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit im Aargauer Verein. Dabei hütete er mit Ausnahme der Anfangszeit im Kinderfussball immer das Tor. Nach seiner Rückkehr aus Langenthal stand er ausschliesslich für die Senioren im Einsatz und wurde unter dem bekannten Profitrainer René van Eck für ein halbes Jahr Ersatztorwart  der Ersten Mannschaft in der 1. Liga. In dieser Zeit bekam er von Sportchef Marcel Käppeli auch die Chance, als Torwarttrainer einzusteigen. Björn Scheuber war klar, dass er den Verein nur wechseln würde, wenn sich die Chance böte, zu einem oberklassigen Verein wechseln zu können, der ihm die Möglichkeit eröffnet, seine Karriere als Torhütertrainer weiter zu entwickeln.

Der SC Cham geniesst über die Region hinaus einen ausgezeichneten Ruf als seriöser Vorzeigeverein der Promotion League. So war er auch bei Björn Scheuber ein Begriff und eine attraktive Adresse. Nach dem Weggang des langjährigen Goalietrainers Marco Trangoni vom Promotionsligisten überlegte er sich zwar für einen kurzen Moment einen Wechsel, blieb dann aber weiter bei seinem damaligen Lieblingsverein. Erst als der bestens vernetzte Chamer Sportchef Marcel Werder auf der Suche nach einem geeigneten Förderer der Chamer Goalies bei ihm anklopfte, wurde der Wechsel für ihn spruchreif. Der in Mühlau wohnhafte Familienvater bleibt mit dem FC Muri weiterhin verbunden, verstanden die Verantwortlichen und die Kollegen seinen Wechsel doch sehr gut, obwohl sie seinen Weggang bedauerten. Sie unterstützten ihn aber dabei und wünschten ihm viel Erfolg.

In Cham angekommen
Den SC Cham kannte Björn Scheuber aus den Medien und aufgrund seines ausgezeichneten Rufes. Er freute sich über das Interesse des Promotionsligisten und die Möglichkeit für einen Karriereschritt. Kurz vor dem Wechsel erfuhr er in den Medien Interessantes über Lee, die Vereinskatze der Ennetseer. Sie war es dann auch, die ihn als erste bei seinem Antrittstraining bei garstigem Wetter begrüsste, umschmeichelte und nach Trainingsschluss zum Auto begleitet. Natürlich liess sie es sich dann auch nicht nehmen, beim Interview zu diesem Artikel in der Lounge anwesend zu sein und den Ausführungen des neuen Trainers schnurrend beizustimmen. Aber auch sonst ist der Dritte im Bunde des Chamer Trainerteams ausgezeichnet angekommen. Er ist begeistert von der Qualität seiner Torhüter und lobt deren professionelle Einstellung. Er schätzt die sehr gute Zusammenarbeit im Team, die ausgezeichnete Infrastruktur und den absoluten Leistungswillen aller Beteiligten. Seine Trainerkollegen und er haben viele gemeinsame Ideen und Vorstellungen über den modernen Fussball. Die zwei Trainings pro Woche lassen sich gut mit seiner Arbeit und seiner Familie in Einklang bringen, weil seine Frau viel Verständnis für sein zeitaufwändiges Hobby aufbringt und ihn wertvoll unterstützt.  Dadurch sollte er auch Zeit finden, nach Möglichkeit an drei von vier Meisterschaftsspielen seine Schlussmänner unterstützen und verfolgen zu können. Er erfährt im Verein viel Unterstützung, auch wenn er aufgrund der Pandemie noch nicht so viele Menschen persönlich kennenlernen durfte, wie er sich das wünschte.

Learning by doing - nichts dem Zufall überlassen
Die ersten Erfahrungen als Torwarttrainer konnte er bei Muri unter Miga Dedic machen. Sein grosses Vorbild als Goalie war der Holländer Edwin van der Sar. In der Folge liess er sich gezielt zum Goalietrainer nach dem Konzept des SFV ausbilden und machte dabei Kontakte mit Profis wie David Zibung, Stefan Huber und Andrea Guatelli. Nach zwei absolvierten Ausbildungsmodulen besitzt er grundsätzlich die Qualifikation, Goalies von Nachwuchsmannschaften im Leistungsbereich, der Promotion League und der Frauen-Nationalliga zu schulen. Da ab dem 1.1.2021 jedoch das neue Ausbildungskonzept «Niveau 2 youth» gilt, sieht er sich gezwungen im Rahmen dieses Konzepts eine weitere Ausbildung zu absolvieren, die ihm die geforderte Anerkennung weiter gewährt. Er plant, dieses Modul 2022 zu absolvieren. Seine Trainings bereitet er minutiös vor und folgt dabei dem SFV-Konzept, welches den modernen Torhüter als elften Feldspieler betrachtet. Das Konzept von TH-Chef Patrick Foletti ist sehr erfolgreich. So sind Schweizer Torhüter auch in grossen Ligen in Europa erfolgreich im Einsatz.

Besondere Schwerpunkte
Björn Scheuber will aus seinen Torleuten das Maximum herausholen, sind die Chamer Torhüter doch bereits sehr gut ausgebildet und auf einem hohen Level. Er will, dass sie ihr zweifellos grosse Potenzial abrufen können, und gestaltet die Trainings leistungs- und praxisbezogen. Diese werden per Video aufgezeichnet, die Aufzeichnungen zusammengeschnitten und im Anschluss daran gezielt analysiert. Sie bilden die Grundlage für persönliche Gespräche und Tipps sowie die weitere Planung der Trainingseinheiten. Der motivierte Trainer kann sich zudem vorstellen, bei genügend Zeit mal das eine oder andere Training mit dem Nachwuchs zu absolvieren oder im Juniorentrainingslager an einem Tag die Torhüter speziell zu schulen. Auf Wunsch wäre er auch bereit, jungen Goalitrainern Einblick in seine Arbeit zu geben.

Bald gilt’s wieder ernst
Björn Scheuber freut sich auf die bevorstehende Wiederaufnahme der Meisterschaft. Er will im Verein noch stärker Fuss fassen und die Menschen kennenlernen. Mit seinen Leistungen will er seine Berufung bestätigen und zum Erfolg der Chamer beitragen. Damit kann er auch für sich in eigener Sache Werbung machen. Vielleicht gelingt der Ersten Mannschaft neben den gezeigten Leistungen in der Meisterschaft auch wieder mal der grosse Exploit im Cup. Für ihn und seine Familie sowie sein Umfeld erhofft er sich Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Text und Fotos: André Dommann