SC Cham Interaktiv

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Der ehemalige Schweizer Nationalspieler André "Bigi" Meier ist seit der neuen Saison 2023/24 neuer Cheftrainer beim FC Schaffhausen. Der 73-Jährige Meier war zuvor bei den Munotstädtern als Berater tätig. Im Interview mit Cyril Haas spricht er über seine Vergangenheit, die aktuelle Situation mit dem FC Schaffhausen sowie über das bevorstehende Cup-Duell gegen den SC Cham.

Über 300 Spiele für GC Zürich und den FC Luzern, 4 Meistertitel, 48 Internationale Spiele gegen Mannschaften wie Real Madrid oder Arsenal und 11 Nati-Spiele. Gibt es in dieser grossartigen Karriere etwas, wo du sagen kannst, das war der Moment meiner Karriere?
Die ganze Karriere hat sich gut angefühlt, aber das absolute Highlight war das Spiel gegen Real Madrid. Das ist klar für mich. In Madrid war das Stadion fast voll und zu Hause auch. Der Trainer sagte uns, wir müssen früh das erste Tor erzielen und spät das zweite, damit Real Madrid nicht aufholen kann und genauso ist es auch gekommen. Es war der Matchplan, der uns das Weiterkommen gegen Real Madrid ermöglichte.

Du hast eine Karriere hingelegt, wo tausende junge Schweizer davon träumen. Was kannst du denen als jetziger Trainer weitergeben?
Wir hatten es dazumal noch leichter als die Junioren heutzutage. Die Freizeit war gegeben und diese wurde zum Fussball spielen genutzt. Heute ist die Freizeit meistens schon verplant mit anderen Sachen. Durch Fokussierung konnte man sich stetig weiterentwickeln und die, die mehr Einsatz zeigten, sind so auch weitergekommen. Ich war talentiert und konnte früh schon als kleiner Junge mit den Grossen spielen. So wurde auch der Name Bigi geboren, Bigi wie Piccolo. In dieser Zeit wurde Brasilien 1958 Weltmeister und sie hatten alle so kurze Namen wie Pelé, Dida oder Zito und so wurde aus Piccolo – Bigi.

1982 hast du den Schritt an die Seitenlinie gewagt. Zuerst noch als Spielertrainer, später nur noch als Trainer. War dieser Schritt schwer für dich?
Nein, dieser Schritt ist mir nicht schwergefallen. Ich habe bereits in der aktiven Zeit mein Trainer Diplom absolviert und so konnte ich am Ende meiner Karriere direkt einsteigen als Trainer.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du bei gewissen Situationen als ehemaliger Spieler am liebsten selber auf den Platz stehen möchtest, um der Mannschaft zu helfen. Hattest du schon solche Situationen?
Nein. Ich kann mich in die Spielersituation hineinfühlen und das ist auch eine Stärke von mir. Zudem kann ich einen Spieler gut abschätzen, was er kann, wie man ihn weiterentwickeln kann und wo man ihn einsetzen kann. Und das ist die Stärke, die ich aus meiner Profikarriere auf die Trainerbank mitgenommen habe.

Mit vier Meistertiteln als Spieler fehlen dir als Trainer noch die Titel. Wie siehst du die Zukunft? Wo siehst du den FC Schaffhausen in 5 Jahren?
Der Ist-Zustand ist wichtig. Für mich steht im Vordergrund, dass wir ein gutes Trainerteam und ein gutes Kader haben. dort ist es wichtig, dass wir aus vielen Einzelspielern eine gute Mannschaft bilden können.

Ihr habt nun ein gemischtes Kader aus Routiniers und sehr jungen Spielern. Wie wichtig ist dir dieses Zusammenspiel?
Das ist wichtig, das man eine gesunde Mischung hat und die jungen Spieler entwickeln kann. Wenn man in der Vorbereitung gegen einen FC Zürich spielt, bei denen die 2. Mannschaft in der Promotion League spielt und unsere 2. Mannschaft spielt in der 2. Liga, dann spielen unsere jungen Spieler gegen eine Mannschaft mit Super League und Promotion League Spielern. Das braucht eine gewisse Zeit, bis sie sich an dieses Niveau gewöhnen und diese haben wir manchmal nicht. Die Challenge League ist unheimlich ausgeglichen und das wird auch dieses Jahr so sein.

Als gebürtiger Innerschweizer trittst du mit deiner Mannschaft am 20.8 gegen den momentan zweitbesten Innerschweizer Fussballverein an. Wie gut kennst du den SC Cham?
Über den SC Cham weiss ich, dass es vor allem ein gut geführter Verein ist mit einem langjährigen Vorstand, welcher solid und seriös arbeitet. Zudem haben sie eine gute Junioren-Abteilung. Dies weiss ich auch von meiner Zuger-Zeit, dass es immer schwer war für den SC Cham gute Spieler abzugeben. Aber sie haben auch recht. Sie bauen die jungen Spieler auf und die Super Talente werden sicherlich nach Luzern weiterziehen. Diejenigen, die die Ausbildung genossen haben und bleiben, spielen so gut ausgebildet weiterhin für den SC Cham. Dies ist ein super Geschäftsmodell.

Auf was freust du dich am meisten beim Cupspiel in Cham?
Auf eine Art Revanche, da wir letztes Jahr gegen den FC Rotkreuz ausgeschieden sind. Es wäre schön, wenn wir dieses Jahr im Kanton Zug gewinnen könnten und mit positivem Gefühl nach Hause fahren können.


Meisterfeier oder Cupfeier
Meisterfeier, bei uns bedeutet das den Aufstieg

Städtetrip oder Ferien am Meer
Ferien am Meer

Bier oder Wein
Bier

Winter oder Sommer
Sommer, dann kann man draussen Fussball spielen

Interview: Cyril Haas