Mit zwei Auswärtsspielen gegen den Aufsteiger Grand-Saconnex am 3.8.2024, 17.00 Uhr, und eine Woche später gegen den SC Kriens, den wohl grössten Widersacher aus der eigenen Region, startet die 1. Mannschaft in ihre 10. Saison in der Promotion League. Am 17.8.2024, 16.00 folgt dann der erste Auftritt des Teams im heimischen Eizmoos.
Alle Jahre wieder
Auch dieses Jahr verliessen am Ende der Saison nicht weniger als 9 Spieler, wovon 2 ausgeliehene, den Verein. Berufliche oder familiäre Gründe, weil sie ihr Glück in einem anderen Verein suchen wollten oder die Fussballschuhe an den berühmten Nagel hängen, bewegten sie zum Abschied vom SC Cham. So standen Sportchef Marcel Werder, Teammanager Walter Riedweg und der Trainer wiederum vor der herausfordernden Aufgabe, diese Abgänge gut zu ersetzen und erneut eine motivierte und schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, welche auch charakterlich gut zusammenpasst.
Wir wagen mit Cheftrainer Schwegler einen Blick in die nahe Zukunft
Redaktion (AD): «Du wirkst als Trainer aufgestellt, fröhlich, entspannt und gelöst. Woher kommt das?»
Roland Schwegler (RS): «Ja, mir geht es richtig gut. Ich liebe den Fussball und die direkte Arbeit auf dem Platz. Die Zusammenarbeit mit dem Staff ist ausgezeichnet, und wir haben wieder ein gut zusammengestelltes, motiviertes und einsatzbereites Team. Die Spieler haben Qualität, passen gut zueinander und ergänzen sich hervorragend. Es kristallisieren sich bereits zahlreiche Persönlichkeiten heraus, die Verantwortung übernehmen. Der Einsatz im Training und in den bisherigen Spielen war sehr gut.»
AD: «Wie nimmst du das aktuelle Team wahr?»
RS: «Wir haben an Routine gewonnen und konnten uns in der Defensive verstärken. Das haben wir vor allem gegen den FC Luzern und gegen Wil in der Vorbereitung gespürt. Die Verantwortung im Zentrum ist auf mehrere Schultern verteilt. Die gute Mischung aus Routiniers und Jungen hilft, dass wir nach Möglichkeit noch cleverer und geschickter auftreten können und so auch mehr aus den sich bietenden Chancen machen können.»
AD: «Habt ihr immer noch Langzeitverletzte?
«Ja. Leider fehlen uns zum Saisonbeginn mit Noah Flühmann, Luiyi Lugo und Matteo Bühler nach wie vor ein paar wichtige Spieler infolge Verletzungen. Ihnen wünsche ich weiterhin gute Besserung und freue mich auf ihre Rückkehr»
AD: «Wo steht ihr in der Vorbereitung?»
RS: «Wie schon gesagt, wir haben wiederum ein qualitativ guter und ideal zusammengesetzter Kader. Dazu kommt, dass dieses schon früh feststand. So konnten wir von Anfang an mit all unseren vorhandenen Mitteln auf hohem Niveau trainieren. Natürlich lag in der ersten Phase der Vorbereitung das Schwergewicht auf der Physis, die in unserer Liga immer bedeutender wird. Spielerich haben wir Schwerpunkte in der Defensivarbeit gesetzt, haben wir doch in der letzten Saison zu viele unnötige Tore eingefangen. Und in der Offensive arbeiteten wir daran, die sich uns bietenden Chancen effizient zu nützen. Den Automatismen schenkten wir grosse Beachtung. Mit dem bisherigen Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich glaube, wir sind auf gutem Weg.»
AD: «Welche Aussagekraft haben Vorbereitungspartien, z.B. gegen Luzern oder Wil?»
RS: «Man darf Testspiele sicher nicht überbewerten. Die Art wie wir aber gegen Teams wie Luzern und Wil aufgetreten sind, hat mich schon gefreut. Wir liessen defensiv nicht viel anbrennen und hatten auch in der Offensive ab und zu gute Chancen. Für die Spieler haben solche Partien einen besonderen Reiz. Die Stimmung gegen den FCL war für ein Trainingsspiel schon sehr schön. Während man gegen Unterklassige das Spiel machen muss und als «Gejagte» auf dem Platz agiert, ist man gegen höher klassierte Teams der Jäger und versucht, diese zu ärgern. Als Trainer kann man, unabhängig vom Resultat seine Schlüsse ziehen.»
AD: «Wie sieht eure Zielsetzung aus?»
RS: «Da mit den Auf- und Absteigern die Liga ein anderes Gesicht bekommen hat und uns nicht klar ist, wie sich die einzelnen Mannschaften verstärkt haben, ist eine Aussage zu diesem Zeitpunkt noch etwas vage. Wir wollen auf jeden Fall weiter an uns arbeiten, die Automatismen optimieren und an unseren Stärken sowie am Teamspirit arbeiten. Es ist unser Ziel, möglichst schnell viele Punkte einzufahren, um so früh nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Das erleichtert die Aufgabe, denn man kann ruhig, selbstbewusst und motiviert arbeiten. Schön wäre es aber, wenn es uns diese Saison wieder gelingen würde, mit dem 7. Platz die direkte Cupqualifikation erneut zu schaffen.
AD: «Ihr habt im August ein forderndes Startprogramm. Zuerst spielt ihr auswärts gegen den Aufsteiger FC Grand-Saconnex, dann, ebenfalls auswärts, das Derby gegen den SC Kriens, bevor der FC Bavois im Eizmoos zu Gast ist. Den vierten Match bestreitet ihr dann wieder auswärts gegen die U-21 des FC Basel. Wie viele Punkte hat der SC Cham Ende August auf dem Konto?»
RS: «Wie schon gesagt, verlässliche Aussagen sind noch etwas vage. Aber wir wollen jedes Spiel gewinnen. Mit 7 Punkten aus dieser Konstellation könnte ich gut leben.»
Interview und Bild: André Dommann
Bildlegende: v.l.n.r. Marco Egli (Torhütertrainer), Roland Schwegler (Trainer), Emilio Gesteiro (Assistenttrainer)