SC Cham Interaktiv

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Bereits im zarten Alter von fünf Jahren trat Marcel Gretener den F-Junioren des SC Cham bei und durchlief sämtliche Juniorenkategorien. Mit rund 30 Jahren Vereinserfahrung gibt der 35-Jährige seit 15 Jahren seine dabei gemachten guten Erfahrungen als Trainer an die Jungen im Verein weiter. Aktuell ist er Trainer der B/a-Junioren, mitunter eine Alterskategorie mit ganz besonderen Herausforderungen.

Von Kindsbeinen an
Gerne erinnert sich Marcel Gretener an viele gute Erlebnisse als «Kickiboy» bei den Kleinen der Kinderfussballabteilung. Viel habe er dabei gelernt: nicht nur Fussball, sondern auch Qualitäten wie Fairness, Einsatz, Ehrgeiz, Ausdauer und, was es heisst, gute Kameradschaft zu pflegen. Am Anfang spielte er meistens in zweiten Mannschaften. Er durfte aber auch dort von guten Trainern profitieren, wie zum Bespiel von Walter Kälin. Natürlich liess er in dieser Zeit kein Juniorentrainingslager aus und genoss die Sportwoche in den Sommerferien an ausgewählten Orten in der Schweiz. Die dabei gewonnenen Eindrücke und Erlebnisse inspirieren ihn noch heute. Seit acht Jahren ist er als Trainer mit von der Partie in den Juniorenlagern, wovon fünf als Gesamtleiter der beliebten Trainingswoche.

Motivation durch Leistung
Mit dem Sprung in die C/a-Junioren unter dem Trainerduo Beat Jenzer und Hagi Hitz bekam der Fussball für den schon damals ehrgeizigen Junioren eine ganz andere Optik. Der Trainings- und Sportbetrieb wurde professioneller, die Erfolge machten Lust auf Mehr und bald spielte man in der Meisterklasse. Das bedeutete attraktive Gegner, Reisen ins Tessin, wie die Profis im Bus und mit Verpflegung, internationale Turniere und, und, und… Und auch hier sind es die guten Erinnerungen und die ausgezeichneten Tipps der Trainer, die bis heute nachwirken. Nicht umsonst spielte er mit den C/a- und den B/a-Junioren erfolgreich in der Ersten Stärkeklasse oder Meisterklasse. In diesem Jahr steigen sie auf Beginn der neuen Saison nach der Aufstockung dieser Liga in die Coca-Cola Junior League auf. Den Mannschaften sieht man die Handschrift des Trainers Marcel Gretener und seines Co-Trainers Philipp Domeisen an, legen diese doch Wert auf technische, physische und mentale Stärke. Sie pflegen bewusst ein förderliches Umfeld, welches sich u. a. in der guten persönlichen Beziehung zu ihren langjährigen Mannschaftssponsoren, der Baumgartner Fenster AG und Dober Facility Services, zeigt und sich im ausgezeichneten Teamgeist niederschlägt.

Breites Erfahrungsfeld
Einmal bei den F-Junioren kurz als Torhüter zwischen den Pfosten, dann als Stürmer bis zu den C-Junioren im Sturm, entwickelte sich Marcel Gretener in der Folge zu einem Vollblutverteidiger. Diese Entwicklung war nur möglich dank der ausgezeichneten Schulung seiner Jugendtrainer, seines ersten Coaches in der 3. Liga (2. Mannschaft), Samir Ben Nejma sowie des damaligen Cheftrainers Dany Wyss, der sich in dieser Zeit auch gezielt der Ausbildung des Nachwuchs widmete. Damit schaffte Marcel Gretener den Sprung in die Zweite Mannschaft. Eine schwere Knieverletzung zwang ihn dann aber sehr früh zu einer mehrmonatigen Pause und anschliessend zu einem Wiederaufbau in der 3. und 4. Mannschaft. Mehrere Eingriffe folgten, und auch heute noch spürt Marcel Gretener die Folgen dieser Verletzung, die ihn von Einsätzen in seiner Stammelf, dem «Drüüü», abhalten. Kurz, er hat als Spieler den Faden verloren, gehört er doch mit seinen 35 Jahren auch nicht mehr zu den Jungen im Team.

Diese aber sind dankbar, dass er immer noch für sein Team präsent ist. Als B-Juniorentrainer kennt er viele junge Spieler, die den Sprung zwar in die Erste und Zweite Mannschaft nicht auf Anhieb schaffen, in der Dritten oder Vierten Mannschaft aber durchaus eine Perspektive sehen. Diese wertvollen Nachwuchsspieler will Marcel Gretener zusammen mit dem Trainer bei der Stange halten und gezielt in die Aktivteams integrieren. Ihm kommt dabei die Aufgabe zu, die Jungen zu unterstützen und ihnen die Vereinskultur, gemischt mit Ehrgeiz, Spass und Loyalität weiterzugeben.

Marcel Gretener verfügt über das C-plus-Diplom als Trainer. Seine Laufbahn startete er vor 13 Jahren bei einer hinteren E-Junioren-Mannschaft. Da er aber den Elferfussball bevorzugte und Ambitionen hatte, wechselte er als Assistent unter Ricci Carmine zu den C/a-Junioren. Noch zu jung für die Chefposition übernahm er im zweiten Jahr zusammen mit Marcel Corrodi die C/b-Junioren und stieg mit diesen auf Anhieb in die Erste Stärkeklasse auf. Das war dann auch Leistungsausweis genug, um ihm und seinem neuen Trainerkollegen Christian Schärer die C/a-Mannschaft anzuvertrauen. Dem Duo gelang in ihrer gemeinsamen Trainerzeit dann zwischenzeitlich auch der Aufstieg in die Coca-Cola Junior League. Nach fünf Jahren folgte Philipp Domeisen als Co-Trainer auf Christian Schärer, der beruflich und familiär etwas kürzertrat. Seit nun vier Jahren wirken die beiden Teamkollegen aus der Jugend- und Aktivzeit als erfolgreiches Trainertandem, heute allerdings auf der B-Juniorenstufe. Man darf gespannt sein, wie sie sich in der neuen Saison in der höchsten Junioren-Amateurklasse präsentieren.

Noch nicht ganz alles
86 % seiner Lebensjahre hat er mittlerweile im SC Cham verbracht, wenn auch nicht Vollzeit. Wie viele Zugpferdchen in seinem Alter mit langer Vereinsvergangenheit sieht man Marcel Gretener immer wieder auch neben dem Fussballplatz. Er liebt das Vereinsleben, die vielen guten Leute und die Clubkultur. So besucht er Spiele, tauscht sich bei einem Bierchen mit Kollegen aus. Er beobachtet andere Mannschaften, unterstützt seine Kameraden beim Aufbau der Dorfturnierinfrastruktur. Ganz besonders liegt ihm aber das Juniorenlager am Herzen. Ihm und seinem Staff ist es zu verdanken, dass das Lager nach vielen erfolgreichen Jahren nicht in der Versenkung verschwunden ist. Interimsmässig übernahm er kurzfristig für ein Jahr die Leitung von Alfonso die Miele. Inzwischen sind daraus fünf Jahre geworden. Es ist ihm in dieser Zeit gelungen, ein motiviertes und konstantes Leiterteam zu gewinnen. Der Anlass gehört wieder zu einem der beliebtesten Vereinsanlässe, auf den sich trotz riesiger Arbeit auch die Leiter und ihr Chef freuen. Ihnen sind die leistungswilligen, dankbaren Jungen mit ihren leuchtenden Augen Motivation genug, sich jedes Jahr neu ins Zeug zu legen.

Text und Foto: André Dommann