SC Cham Interaktiv

NEWS

Mit sechs Jahren begann Sandro Scherer beim SC Cham Fussball zu spielen. Logisch, denn schon Vater Urs engagierte sich jahrzehntelang im Verein bis hin zum Präsidenten. Der um ein Jahr ältere Bruder setzte bereits als Kleiner erste Spuren und Mutter Jolanda unterstützte ihre Männer und den Verein, wo sie nur konnte.

Erfolgversprechender Start in jungen Jahren
Als zentraler Mittelfellspieler prägte Sandro Scherer als Junior eine der erfolgreichsten Phasen des Chamer Nachwuchses. Von den F-bis B-Junioren bildeten die Chamer damals zusammen mit dem Trio FC Luzern, SC Kriens und zwischenzeitlich auch dem FC Sursee mit Haris Seferovic das führende Quartett in der Innerschweiz. Für kurze Zeit wechselte er dann zum damals noch jungen Team Zugerland und gewann mit der Equipe den IFV C-Cup. Bereits als B-Junior wechselte er in die 2. Mannschaft der Ennetseer und stieg mit 17 Jahren ein erstes Mal mit den Reserven in die 2. Liga auf. Bereits in dieser Zeit gehörte er zusammen mit Marco Schwarzenberger unter Trainer Dada Gross zum erweiterten Kader der Ersten Mannschaft und hatte sein Debut in der Challenge League gegen Winterthur. Seine Karriere als zentraler Mittelfeldspieler bei seinem Stammverein schien auf Kurs, als er unter Trainer Thomas Wyss im Folgejahr zu Einsätzen in der 1. Liga kam. Nachfolger Daniel Stadler setzte dann aber nicht mehr auf das Jungtalent. Es folgten je ein Jahr beim FC Ägeri und bei Zug 94 in der 2.Liga interregional. Mit Zug 94 konnte er auf Anhieb in die Erste Liga aufsteigen.

Aller guten Dinge sind drei
Wieder zurück bei seinem Stammverein spielte Sandro Scherer in der Folge mit seinen Kollegen und teilweise Freunden aus der Juniorenzeit und schaffte als «Aufsteigerjunge» das Triple, als die Zweite Mannschaft vor vier Jahren nach einigen Anläufen den Aufstieg in die Zweite Liga schaffte und in dieser Liga inzwischen eine bekannte Grösse ist. Immer mit dabei, das einstige Talent, das in dieser Mannschaft zum Führungsspieler avancierte. Mit seiner inneren Ruhe, seinen nach aussen gelebten Emotionen, der Routine und Erfahrung, aber auch mit seiner vorbildlichen Einstellung und seinem Willen ist er aus dieser Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit seinem Bruder Reto als einstigem Torschützenleader des Fanionteams und den jungen Trainern Pascal Nussbaumer und Ueli Sturzenegger (ebenfalls ehemalige Stammspieler der Ersten Mannschaft) schafft er ideale Voraussetzungen für die Förderung von jungen Talenten.

Der Wolf im Schafspelz
Sandro Scherer wirkt in der Regel ruhig, überlegt, ausgeglichen und eher zurückgezogen. Er ist nicht derjenige, der in Gruppen auffällt und sich im Freundeskreis in den Vordergrund rückt. Auf dem Feld kann das dann aber auch anders aussehen. Waren früher die Schiedsrichter ab und zu der Blitzableiter für seine Emotionen, so spüren vor allem seine jungen Mitspieler, dass ihr «Rudelführer» lebt. Er will wachrütteln, motivieren, mitreissen und anspornen. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade nach seinem Comeback nach einer Verletzungspause die Mannschaft mit dem Kantersieg in Entlebuch zu alter Stärke zurückfand und den Hebel nach einer Durststrecke herumlegen konnte.

Noch nicht Schluss
Für Sandro Scherer sind natürlich alle bisherigen Erfolge, vorweg die drei Aufstiege, wunderbare Erlebnisse. Nur allzu gerne möchte er diesen Erfolgen auch mit bald dreissig Jahren noch einen weiteren folgen lassen. So plant er, sich weiter voll zu engagieren, solange die Freude da ist, solange die Trainer und das Team auf ihn setzen und solange der Körper mitmacht. Nur allzu gut weiss er nach einem Kreuzbandriss, was es heisst, sich nach einer schweren Verletzung wieder zurück zu kämpfen. Und jünger wird auch er nicht.

Und was kommt danach?
Auch wenn Sandro Scherer nach wie vor Lust und Freude am Fussball ausstrahlt, so haben andere Werte ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Setzte er früher die Prioritäten eindeutig beim Fussball, indem er Trainingszeiten, Freizeit, Ferien, etc. auf den Sportbetrieb ausrichtete, so bekommen nun seine anderen Lebensbereiche wie Reisen, Freizeitsportarten, Zeit im Freundes- und Kollegenkreis und Geniessen deutlich mehr Wert. Über den Fussball hinaus leistet er bereits wertvolle Tätigkeiten im Verein. So ist er Ok-Mitglied für das Dorfturnier und als erfahrener Polygraf unterstützt er Sportchef Marcel Werder und den Verein in einer möglichst professionellen Kommunikation. So gestaltet er im Internet und auf Facebook die Vereinsauftritte mit, gestaltet immer wieder Publikationen, wie etwa die Neujahrkarte und kreierte das neue, aktuelle Logo.

Da er sich im Verein wohlfühlt, Freunde fürs Leben gefunden hat und die Zeit im Verein auch in schweren Zeiten als Gewinn für die ganze Familie erlebt hat, ist er deshalb künftig bereit, sich auch nach seinem Rücktritt in irgendeiner Form zu engagieren. Funktionen, Arbeitsgebiete und Aufgaben gibt es zur Genüge. Geeignete engagierte Menschen sind auch in einem tollen Verein wie beim SC Cham nicht an allen Ecken zu finden.

Text und Foto: André Dommann