SC Cham Interaktiv

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17 Jahre prägte Benjamin «Beni» Bucher die Dritte Mannschaft des SC Cham als rechter Aussenverteidiger mit. Und das nicht nur auf dem Platz, sondern im Training, in der Kabine und im weiteren Umfeld. Nun hängte er seine Fussballschule nach über 27 Jahren SC Cham an den berühmten Nagel. Er fehlt schon jetzt.

Von der Pike auf
Im zarten Alter von sieben Jahren von seinen Eltern dazu angehalten, entweder eine Sportart oder ein Instrument zu wählen, fiel der Entscheid für den kleinen Beni nicht schwer. Er mochte Fussball, das Eizmoos war nahe und Freunde im Verein hatte er auch schon. So verbrachte er glückliche und erfolgreiche Zeiten bei den Junioren bis ins B-Alter. «Ich habe viele sehr gute Trainer erleben dürfen und in wichtigen Phasen meines Lebens als Kind, Teenager und junger Erwachsener auch menschlich von ihnen viel profitiert. In bester Erinnerung bleiben mir sportlich die Spielzeiten in der Coca-Cola-Junior League mit den C- und B-Junioren.»

Emotionale Höhepunkte mit dem «Drü»
Bereits als B-Junior wechselte er in die Dritte Mannschaft und erlebte während 17 Jahren eine tolle Zeit, sowohl fussballerisch wie kameradschaftlich. Er durfte mit seinem «Dreamteam» den IFV-Cup gewinnen und von der 5. in die 4. Liga aufsteigen. Ihm bleiben, abgesehen von einer Verletzung im Hallentraining, nur positive Eindrücke. «Ich könnte ein Buch darüberschreiben, aber absolute Höhepunkte waren jeweils die Saisonschlussreisen mit dem ganzen Team. Wir machten u. a. München, Mailand und Stuttgart unsicher, genossen die Freizeit und zeigten, wozu ein Schweizer Amateurteam fähig ist.»

Der grosse Zusammenhalt des «Drü» zeigt sich daran, dass seine Kollegen ihn vermissen und er sie immer wieder ihre Spiele verfolgt, unterstützt und ihnen die Daumen drückt. Auch dass sich die Spieler der Mannschaft immer wieder bei Anlässen als Helfer zur Verfügung stellen, ist ein deutliches Zeichen für die gute Stimmung und die Solidarität mit dem Verein. So war Beni immer wieder am Grümpi oder bei Cupspielen als Helfer im Einsatz oder amtete am Grümpi als versierter Speaker. Für «sein» Team tritt er auch als Mannschaftssponsor auf.

Aber einmal ist halt auch Schluss!
Der Rücktritt fiel nicht leicht. Einen ersten Schritt dazu machte er unbewusst in der Corona-Zeit. Man hatte Zeit, über sich und seine Werte und Ziele nachzudenken. Ausgesperrt von sämtlichen Sportaktivitäten und mit einem Minimum an Sozialkontakten merkte er, dass er auch ohne aktiven Mannschaftssport gut über die Runden kam. Zudem merkte er einerseits, dass das Team vor einem Generationenwechsel steht. Junge rücken nach und wollen spielen. Ihnen wollte er nicht im Wege stehen. Und andrerseits musste der junge Stellenberater nach seinem Entscheid, mit seiner Firma BG Personal GmbH selbständig auf dem Markt zu wirken, klare Prioritäten setzen. Und er tut dies erfolgreich und zufrieden. Er hat Zeit für den Job und seine Freundin. Den Kontakt zu seinen Mannschaftsfreunden kann er immer noch wahrnehmen, und er fühlt sich im Verein nach wie vor gut aufgehoben. Was manchmal schon fast als abgedroschen erscheint, die sprichwörtliche SC Cham-Familie, nimmt auch er nach wie vor intensiv wahr und geniesst sie wie eh und je.

Mit gleichem Elan im Beruf
Nun also sucht er den Erfolg neben dem Spielfeld und treibt seine berufliche Karriere voran. Er wird sich und seinen Werten wie in der Vergangenheit selbst treu bleiben nach dem Motto: Wisse, woher du kommst, wer du bist und was du künftig willst. Wie auch im Sport ist er dabei äusserst aktiv, wenn auch manchmal etwas ungeduldig. Er ist gerade und ehrlich und verlässt sich oft auf sein Gefühl.

Und ein mögliches Comeback?
Dieses steht definitiv nicht im Fokus. Zu sehr lebt er seinen neuen Lebensabschnitt. Sollten seine Freunde und der Verein aber mal Not am Mann haben, wird er punktuell Unterstützung leisten. Nur, wenn sein Jugendfreund und heutiger B-Juniorentrainer mal als Coach die Senioren übernehmen würde, wäre das ein Grund, seine jetzige Entscheidung zu hinterfragen.

Die Teamkollegen und der Verein danken Beni Bucher von Herzen und wünschen ihm alles Gute. Sie freuen sich, ihm möglichst oft im Eizmoos begegnen zu können.

Text und Foto: André Dommann