SC Cham Interaktiv

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«Heimat ist dort, wo Menschen ein Stück Erde zur Heimat werden lassen.» Das kann durchaus in einem Sportverein so sein, wie viele Beispiele in unserer Region zeigen. Da werden Gleichaltrige zu Freunden, Trainer zu verlässlichen Bezugspersonen und nicht selten auch Eltern anderer Kinder zu wertvollen Kontaktpersonen. Das ist auch beim siebeneinhalbjährigen Mohamed aus Syrien so.

Jahre auf der Flucht
Praktisch sein ganzes Leben war Mohamed mit seiner Familie auf der Flucht. Vertrieben durch den Krieg in Syrien war die Familie vorerst auf der Flucht im eigenen Land, bevor sie Schutz in Jordanien suchte. Nun haben sie in Cham Unterschlupf gefunden und sind glücklich, hier Geborgenheit und eine neue Chance für die Zukunft gefunden zu haben.

«Zuhause» angekommen
Seit diesem Sommer spielt der kleine Syrer nun bei den F-Junioren des SC Cham, so wie viele andere Kinder mit ähnlichen Geschichten in Cham und in den regionalen Vereinen. Er trifft dort auf engagierte, kompetente und verständnisvolle Trainer, die als erfahrene Väter genau wissen, was in den Kindern vorgeht, was sie brauchen und wie sehr der Sport helfen kann, damit sich die Kinder wohlfühlen und nicht einsam sind. Kinder aller Nationalitäten, Hautfarben, Religionen und Rassen haben nämlich so vieles gemeinsam: Sie können traurig sein, Freude spüren, wollen sich bewegen und Freunde haben. Sie empfinden Schmerzen, brauchen Schutz, Unterstützung und Respekt… Und genau um diese Sachen geht es, wenn sie in einem Verein ganz nebenbei integriert und gefördert werden. Im Nu sind Freunde gefunden, man lernt die Sprache und erfährt, was es heisst, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen.

Gelebte Integration
Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus nicht weniger als 31 Staaten spielen beim SC Cham. Der ältere Bruder von Mohamed beispielsweise startete bei den A-Junioren. All diese Menschen sind gross, klein, sehr sportlich oder auch etwas weniger. Sie haben blondes, schwarzes, rotes oder braunes Haar. Sie spielen verschiedene Positionen, sind Torhüter oder Feldspieler, Trainer oder Coaches. Alle aber verbindet mindestens eines: Sie sind Menschen, Persönlichkeiten, Individuen und sie engagieren sich miteinander gemeinsam für eine gute Sache, den Fussball im Sportclub Cham.

«Zuhause» angekommen
Nun also verbringt der kleine Mohamed einen Teil seiner Freizeit beim SC Cham. Möglich gemacht haben das seine Betreuerin Frau Vonarburg von Punkto Zug und der F-Koordinator Urs Brantschen vom SC Cham. Der kleine Syrer lernt viele Menschen kennen, Buben, Mädchen, deren Eltern, Trainer usw., während seine Eltern mit ihren Bezugspersonen wie seine Betreuerin von «munterwegs» an der Linie mitfiebern, sich austauschen und langsam beginnen, sich gemeinsam an unsere Kultur heranzutasten. Die Kinder und ihre Eltern übernehmen so schrittweise selber Verantwortung. Und wenn das erste Tor gefeiert werden kann und dann sogar noch die legendäre Eizmooskatze Lee ihren Teil zur Integration beiträgt, dann ist die Welt für Mohamed und seine neuen Freunde in Ordnung. Viel Glück!

Text und Foto: André Dommann


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