SC Cham Interaktiv

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Auf der Terminliste des SC Cham sind für die Winterzeit drei grossartige Juniorenturniere aufgeführt. Dieses Jahr aber bleiben die Türen der Dreifachhalle Röhrliberg geschlossen. Es herrscht gähnende Leere, was den Turnierbetrieb anbetrifft, verursacht durch die Corona-Pandemie.

Rund 1'000 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahre freuten sich in der Vergangenheit, an einem der vier Hallenturniere des SC Cham teilnehmen zu können. Die beiden vereinsinternen Turniere der Kategorien E und F, das IFV-Hallenturnier der Kategorie E um den Innerschweizer Hallenmeister und das offene D-Turnier um den Frey-Cup lockten in den vergangenen Jahren knapp 1'000 Kinder mit ihren Eltern, Verwandten und Fussballfreunden an, die ihr Kommen nicht zu bereuen brauchten. Es wurde dabei um jeden Ball gekämpft, attraktiver Fussball gezeigt und Fairness geübt. Für viele Kinder waren die Anlässe in der Winterpause eine willkommene Abwechslung und Höhepunkt in der meisterschaftslosen Winterzeit. Und dieses Jahr hätten diese Anlässe bestimmt noch eine viel grössere Bedeutung gehabt.

Oh, schade, so gemein, doof! Das darf doch nicht wahr sein!
Viele Kinder tun sich schwer mit der Situation. Glücklich ist, wer trotz der Auflagen trainieren und so den Kontakt zu Freunden und Bezugspersonen aufrechterhalten kann. Die Jungen und Mädchen sind traurig, dass sie sich im Winter nicht mit anderen messen können. Sie sind enttäuscht, dass sie ihre Freunde nicht so oft sehen. Ihnen fehlen Gemeinschaftserlebnisse und für die Chamer F- bis D-Junioren geht die Möglichkeit verloren, die in den vergangenen vier Jahren gezeigten ausserordentlichen Leistungen am IFV-Hallenturnier zu bestätigen. Sehr gross waren die Erwartungen von Spielerinnen und Spielern sowie ihren Trainern, auch dieses Jahr ein Wörtchen bei den Titelkämpfen mitreden zu können.

Ohne Wenn und Aber
«Was ist, ist», lautet die Devise von OK Chef Claudio Bottani und seinem Team. Natürlich ist auch er traurig, den Kindern diese Möglichkeit heuer nicht bieten zu können. Er wird die besondere Atmosphäre in der Halle vermissen. In erster Linie die guten Begegnungen, das Kinderlachen, die strahlenden Augen und die Emotionen nach Siegen und Niederlagen. Und er wird die enge Zusammenarbeit mit seinem Team vermissen, das gemeinsam die verschiedenen Herausforderungen vor, während und unmittelbar nach den Turniertagen, bewältigt. Eine gewisse Leere macht sich breit, aber es gibt keine Alternative. Dazu kommt, dass die Events dem Verein jedes Jahr einen namhaften Betrag bescherten, der in dieser schwierigen Zeit ausbleiben und ein grosses Loch in der Betriebsrechnung hinterlassen wird. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen oder «den Bettel einfach hinschmeissen» kommt für Claudio Bottani und seine Kollegen aber nicht in Frage!

Jetzt erst recht
Für den Organisator von solchen Anlässen präsentiert sich die Situation um einiges leichter als für Spieler und Trainer, die sich fit halten und die ganze Saison planen müssen. Lockdowns führen bei den Sportlern oft dazu, dass die Form abnimmt und man wieder von vorne beginnen kann. Bei administrativen und organisatorischen Aufgaben kann man für einmal die Vorbereitungen archivieren, um sie zu gegebener Stunde wieder hervor zunehmen, immer vorausgesetzt, man findet auch ein Jahr später wieder Leute, die mitziehen. So ist es bei Teams, die sich zusätzlich engagieren, immer auch eine Frage, wer sich neben dem eigentlichen Sportbetrieb noch engagieren will und kann. Das OK wird deshalb auch in den nächsten Jahren auf Vereinsmitglieder angewiesen sein, die unterstützen, Verantwortung übernehmen oder den Karren gar ziehen.

Vorerst aber heisst die Devise: «Jetzt erst recht!» Das OK wird alles daransetzen, dass, wenn irgendwie möglich, die nun leeren Hallen im nächsten Winter wieder mit Leben gefüllt sind, dass wieder Kinderlärm und -lachen durch die Räume hallen und um Punkte und Titel gekämpft werden kann. Kurz, dass dann wieder Normalität einkehrt.

Text und Foto: André Dommann