SC Cham Interaktiv

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Neben der Ersten Mannschaft als Spitzenteam in der Promotion League schreibt heute auch das Reserveteam der Chamer mit guten Resultaten in der Zweiten Liga Geschichte. Das war auch zur Zeit des 75-Jahr-Jubiläums der Fall, als das Team regelmässig in der 3. Liga auf sich aufmerksam machte. Als Coach an der Seitenlinie stand damals Rolf «Sozi» Fischer.

Start als Vollblutcoach
Trainiert wurde das Team damals durch Rolf «Limi» Limacher und später durch Paul Liner sowie Urs Buob, den heutigen Vizepräsidenten, TK- und Sportchef des FC Baar. Und zu den Teamstützen gehörten klingende Namen wie Kaufmann, Grab, Rinderli, Limacher, Meier, Flecklin, Annen, Halter, Wigger, Scherer, Schneider oder Bizzi. Und es gehörte zum guten Ton, dass das Team Unterstützung durch Spieler der Ersten Mannschaft erhielt, wenn immer dies notwendig war. Über zehn Jahre coachte Sozi Fischer die Equipe umsichtig und engagiert. Erst als die Trainer nicht mehr gleichzeitig auch als Spieler auf dem Platz standen, sondern selbst an der Linie coachten, stellte er sein Amt zur Verfügung. Er mochte es, bei einem Spielertrainer an der Seitenlinie Verantwortung zu übernehmen und auch für die Wechsel zuständig zu sein. Die Auftritte des «Zwei» waren legendär, und auch neben dem Platz markierte das Reserveteam Präsenz. Sie hatten eigene Matchplakate, waren dank eigener Sponsoren (Air Team und Plazza) praktisch selbsttragend, und die Mannschaftsevents und Abschlussreisen, die ihr Coach organisierte, waren sprichwörtlich legendär. Sie bleiben alle in bester Erinnerung. Aber auch in der Gestaltung des Vereinslebens war die Mannschaft tonabgebend. So gestalteten sie die nach wie vor berühmten Chlausabende, halfen aktiv beim Dorfturnier im Hirsgarten mit und führten an der 700-Jahrfeier der Eidgenossenschaft die kultige Festbar am See: allen voran ihr Coach und Leithammel Sozi Fischer. Er führte in der Folge zusammen mit Markus Schneider die Bar am Dorfturnier und half tatkräftig mit, die Infrastruktur für diesen Grossanlass bereit zu stellen.

Vom Coach zum Speaker
War er zu Beginn seiner Karriere beim SC Cham durch Arbeitskollegen und Freunde aus der Freizeit zum Mitmachen motiviert worden, so haben seine persönliche Art und sein Engagement dazu geführt, dass er mit ihnen Freunde fürs Leben gefunden hat. So ist es auch zu erklären, dass er nach seinem Rücktritt als Coach noch gut 23 Jahre als Speaker der Zweiten und auch der Ersten Mannschaft im Einsatz stand. Über zwei Jahre sass er Woche für Woche hinter dem Mikrofon im Einsatz, und das nicht selten am Samstag und Sonntag. Doch nach dem Motto, «alles oder nichts», war dann 2019 auch damit Schluss. Es konnten Nachfolger gefunden werden, die das Amt übernahmen, wobei auch deren Engagement irgendwann zu Ende sein wird und neue Stimmen für diese Aufgabe gefunden werden müssen.

Gute Erinnerungen
Noch heute weilt er gerne bei Spielen der Ersten und Zweiten Mannschaft im Eizmoos und geniesst es, die ehemaligen Weggefährten zu treffen. Er beobachtet das Vereinsgeschehen wohlwollend, aber kritisch und ist glücklich, was er in seiner Aktivzeit erleben durfte: Den Aufstieg in die Challenge League, die aussergewöhnlichen Cupabenteuer gegen Schweizer Spitzenteams wie den FC Basel vor über 5'000 Zuschauern in der Herti Allmend und die vielen Feste und Anlässe. Er pflegt auch heute noch die geschaffenen Netzwerke und geniesst die lebendigen Freundschaften. Er ist stolz darauf, nach wie vor Teil eines sympathischen Dorfvereins zu sein, der professionell geführt wird und in dem ambitiös und erfolgreich gearbeitet wird.

Alles hat seine Zeit
Gerne erinnert sich der heute 69-Jährige an die Goldenen Zeiten unter den Präsidenten Urs Scherer, und Hardy Werder, denen es als Ur-Sportclübler gelang, den Verein auch in Jahren des Wachstums auf Erfolgskurs zu halten und mit einer Kultur der Nähe und Wertschätzung als familiärer Verein in Cham zu verankern und so die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Diesbezüglich sieht er seinen Lieblingsclub auch heute unter dem jetzigen Vorstand und dem Präsidenten Rolf Tresch auf gutem Wege. Sportgeschichte schreibt er aktuell beim Jassen, einer für ihn wichtigen Freizeitbeschäftigung. Und ebenfalls nach dem Motto, «was ich mache, mache ich möglichst gut, war er der erste Champion der clubinternen Jassmeisterschaft. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich, wird das Turnier doch in den fussballlosen Wintermonaten ausgetragen, während denen Sozi Fischer in der Regel in seiner zweiten Heimat Thailand chillt und dem kalten Winter entflieht. Seit er pensioniert ist und im Verein kürzertritt, verbringt er im November und Dezember sowie von März bis Mai sein Leben in Thailand, wo er ebenfalls ein gern gesehener und geschätzter Gast wie im Eizmoos ist.

Text und Foto: André Dommann