SC Cham Interaktiv

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Rund 60 Jahre spielte, arbeitete und «lebte» Fritz Oderbolz für «seinen» SC Cham. Er gehört damit zu den legendären Baumeistern des heutigen Vereins. Am Sonntag, 03. Juli 2022 wurde er völlig unerwartet aus dem Leben gerissen und mit ihm ein Herzstück des SC Cham.

Fussballer und Funktionär über Jahrzehnte
Wie damals üblich startete Fritz Oderbolz 1962 seine Fussballerlaufbahn als 13-Jähriger bei den C-Junioren und durchlief sämtlich Juniorenkategorien bis zum Fanionteam. Schon zu Beginn seiner Aktivzeit engagierte sich der junge Kaufmann als Spiko-Sekretär. 1975 zwang ihn eine Knieoperation, die Fussballstiefel an den Nagel zu hängen. Dieses Ereignis war der Start einer beispiellosen Funktionärslaufbahn. Er wirkte ab diesem Zeitpunkt fünf Jahre als Spikopräsident, amtete einige Zeit als Vizepräsident und war als erfolgreicher Finanzfachmann in internationalen Unternehmen während 20 Jahren für die Vereinsfinanzen verantwortlich. Mit fünf Präsidenten hat er in seiner langen Tätigkeit für den Verein zusammengearbeitet, Auf- und Abstiege von der Vierten Liga bis in die Challenge League miterlebt. Das 75-Jahr Jubiläum hat er als Finanzverantwortlicher im OK massgeblich mitgestaltet, den Ausbau der Infrastruktur begleitet sowie die Finanzen im Lot gehalten. Nach einiger Zeit als Berater und Unterstützer des Vorstandes in Finanzfragen übernahm er vor drei Jahren wiederum die Verantwortung für die Finanzen und vertrat als Vizepräsident die Vereinsspitze.

Der SC Cham eine Herzenssache
Es bereitete ihm sichtlich Freude dass er die Entwicklung des SC Cham von einem kleinen sympathischen Dorfclub hin zu einem renommierten Schweizer Fussballverein mitgestalten konnte. Und er schätzte es, mit seiner Gattin Barbara die familiäre Atmosphäre zusammen mit ehemaligen Schul-, Mannschafts- und Vereinskollegen im Eizmoos geniessen zu können. Beide besuchten regelmässig Spiele und Anlässe des Vereins, nachdem sie früher ihren Sohn Daniel oft an Spiele begleitet hatten. Immer wieder unterstützten sie ihren Lieblingsverein grosszügig.

Der Mensch Fritz Oderbolz
Und sie waren absolut gern gesehene Gäste. Wer immer die Beiden erleben durfte, war um eine schöne Erfahrung reicher. Offen, freundlich, positiv, humorvoll und ausgeglichen, folgten sie den Spielen und genossen den abschliessenden Apéro im Freundeskreis. Auch wenn es im Innern von Fritz nicht immer nur ruhig zu und her ging, er zeigte sich gelassen, zuversichtlich und ruhig. Er hatte seine ganz eigene Art, das Spielgeschehen «direkt» zu beeinflussen und den Sieg auf die Chamer Seite zu ziehen. Wurde es brenzlig, begab er sich in die Nähe des gegnerischen Tores. Und siehe da…! Als ob er es anziehen würde, gingen die Bälle plötzlich ins gegnerische Gehäuse. So mancher Rückstand verwandelte sich damit in einen unerwarteten Sieg.

Nicht das letzte Wort
Nun hat ein schwerer Herzinfarkt Fritz Oderbolz mitten aus den Leben gerissen. Sein Platz auf der Tribüne bleibt so plötzlich leer, der Magier neben dem Tor wirkt nicht mehr und der Verein verliert einen verantwortungsbewussten, engagierten und visionären Spitzenfunktionär. Vor allem aber fehlt vielen, vielen Sportclüblern der Mensch und Freund Fritz Oderbolz. Wir entbieten seiner Frau Barbara, der Familie und den Freunden unser tiefes Beileid. Gemäss dem Gedanken «ein Mensch lebt so lange, wie jemand an ihn denkt» werden wir Fritz in allerbester Erinnerung behalten. Es tut im Moment weh, seine deutlichen Spuren zu sehen, gleichzeitig ist es aber wunderbar, diesen Spuren folgen zu dürfen. Und wir sind sicher, dass Fritz sich nichts mehr wünschen würde, als dass das Leben auch nach diesem Schicksalsschlag weitergeht. Tragen wir Sorge zu seinem Erbe, handeln wir verantwortungsbewusst, stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt und geniessen auch in Zukunft jede schöne Minute, hoffentlich auch zusammen mit seiner Frau Barbara.

Text: André Dommann