SC Cham Interaktiv

20 IG-Mitglieder und Freunde des SC Cham besuchten am Donnerstag den FCL, die Nummer 1 der Innerschweiz. Sie wurden von der Schweizer Fussballlegende Kudi Müller und dem ehemaligen Chamer Sportchef Richard Furrer (CFO des FC Luzern) durch das Stadion geführt.

Der Einladung  von Daniel Frischkopf, Präsident der IG SC Cham 1910, folgten 20 Mitglieder der IG sowie besonders verdiente Mitglieder des Vereins (Freunde des SCC). Mit von der Partie waren u.a. Präsident Krahn, Ehrenpräsident Hardy Werder und Gemeindepräsident Georges Helfenstein mit ihren Gemahlinnen.

Schön, sich zu sehen
Willkommen geheissen wurde die illustre Schar vom ehemaligen Chamer Junioren, Spieler der Ersten Mannschaft und Sportchef Richi Furrer, seines Zeichens heute Finanzchef des FC Luzern. Er war es auch, der am Schluss interessante Informationen zur Organisation der FC Luzern Innerschweiz AG lieferte, die breite Nutzung der Swissporarena erörterte, Kennzahlen lieferte und Einsichten in seine Arbeit gab. Für die Gäste war dabei unter anderem beeindruckend, dass der FCL als eines der Leistungszentren des SFV für die Juniorenförderung pro Jahr rund 3 Mio. Franken investiert, im Bewusstsein, dass von all den Talenten, die im Nachwuchsbereich Spitzenfussball betreiben, lediglich 1 % pro Jahr den Durchbruch zu den ganz Grossen schaffen.

Tolle Einblicke
Höhepunkt des Besuches war dann sicher die Besichtigung der Arena mit ihren rund 17'000 Plätzen. Diese machte kein geringerer als Fussballlegende Kudi Müller. Er prägte in den 70-er Jahren als Topstürmer bei GC, Servette, YB und Luzern sowie bei Hertha BSC Berlin und in der Schweizer Nationalmannschaft die Fussballszene in der Schweiz und war das Idol einer ganzen Generation. Auch regional machte er sich nach Abschluss seiner Karriere als Spielertrainer und Trainer einen Namen. Er liess seine Gäste hinter die Kulissen des Stadions blicken, zeigte die verschiedenen Lokalitäten und Nutzungsmöglichkeiten auf- Er erklärte u. a., wie man den Herausforderungen im Umgang mit den Gästefans begegnet und welche wirtschaftliche Bedeutung das Stadion für den FCL und die ganze Region hat.

«Unser» Kudi Müller
Was wäre die Stadionführung aber ohne die brillanten und packenden Reminiszenzen aus seinem reichen Fussballerleben. Kudi Müller liess die Chamer Delegation daran teilnehmen, wie er durch den Fussball in der Schulpause zum Fussballspiel kam und wie er die Fussballkultur in der Innerschweiz damals geprägt hatte. Er zog Vergleiche zwischen der Fussballwelt in der Nationalliga und der Bundesliga der frühen 70-er Jahre und gab Einblick liess die Gäste an seinen kleinen und grossen Erfolgen teilhaben. Er schilderte farbig, wie er Berti Vogts im gleichen Spiel mehrmals fussballerisch vernascht hatte, und mit einem Zwinkern verwies er darauf, was Messi und Ronaldo von ihm «abgekupfert» hätten. Stolz sei er immer noch auf die persönliche Würdigung von Altmeister Pelé, der ihn bei einem Besuch in Luzern als Freund und «Pelé da Suica» bezeichnet hatte, obwohl ihm die Würdigung angepasst erschienen sei.

Win-win-Situation
Bei einem Bierchen und der traditionellen FCL-Matchwurst beschloss man den Besuch. Es blieb noch genügend Zeit, Erfahrungen auszutauschen, Erinnerungen aufzufrischen, persönliche Fragen zu stellen oder einfach noch die Eindrücke und gewonnenen Informationen zu verarbeiten. Dabei wurde nochmals klar, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen der Nummer 1 der Region und den anderen Vereinen ist, ganz besonders natürlich diejenige mit dem SC Kriens, dem SC Cham als die Nummer 2 und 3 der Region sowie den Spitzenvereinen aus der 1. und der 2. Liga interregional ist. Durch gezielte und erfolgreiche Zusammenarbeit können beide Seiten von einander profitieren. Besondere Talente aus der Region können beim Nachwuchs des FCL eine hochqualifizierte Ausbildung erhalten, welche in den regionalen Vereinen nicht in dem Masse angeboten werden kann wie im SFV Leistungszentrum des FCL. Diese wiederum können nach ihrer Spitzenfussballkarriere oder auch dann, wenn der grosse Durchbruch nicht gelingt, wertvolle Teamstützen in ihren Stammvereinen werden, wie zahlreiche erfolgreiche Beispiele auch in Cham belegen.

Text und Fotos: André Dommann