
FC Altstätten SG vs SC Cham

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Mannschaftsaufstellung
FC Altstätten SG: Mota; Lüchinger, Peluso, Djana (88. Eugster), Zünd; Alder (88. Lucic), Zulic (75. Korunka), Uzunovic, Olcum, Scheftner (74. Stüdli); Gaye.
SC Cham: Stucki; Loosli, Franek (76. Haag), Schuler, Lujic (59. Pauli); Bajric (76. Lüthi), Pasquarelli, Flühmann; Bieri (59. Ris), Tia Chef, Vögele (83. Büeler).
Bemerkungen: Rote Karte gegen Chams Tia Chef (33.), Cham ohne Lang, Zimmermann, Wiskemann (alle verletzt), Bühler (abwesend)
Sternstunde für den Zuger Fussball
Zug 94 setzt sich gegen das oberklassige Breitenrain durch und wird im Achtelfinal mit dem Traumlos FCL belohnt. Der SC Cham spielt nach dem erwarteten Weiterkommen nun gegen den Rekord-Cupsieger GC.
Raphael Biermayr
Das gab es noch nie: Zwei Zuger Fussballklubs stehen im Cup-Achtelfinal. Zunächst setzte sich der Erstligist Zug 94 am Samstag als Aussenseiter gegen das Promotion-League-Team des FC Breitenrain durch. Gustavo Campello erzielte in der 76. Minute den einzigen Treffer der Partie. Nachdem die Zuger den Ball im Aufbau der Berner erobert hatten, zog der Mittelfeldspieler in Richtung Strafraum und schoss aus etwa 20 Metern herrlich ins Tor.
Zu diesem Zeitpunkt war die Führung verdient. Zwar hatten die Berner Pech, als sie kurz vor der Pause nur die Latte trafen. Doch alles in allem war der Oberklassige zu wenig entschlossen. Anders die Zuger: Sie kämpften und zeigten durch eine überzeugende Körpersprache, dass sie diese Chance unbedingt nutzen wollten.
Der SC Zug schaffte es einst in den Viertelfinal
Dank Campellos Treffer schaffte die Mannschaft nicht nur das Weiterkommen, sondern dürfte auch einen Platz in der Vereinschronik finden: Nie zuvor seit der Fusion von SC und FC Zug im Jahr 1994 hatte es ein Stadtzuger Team in den Achtelfinal geschafft. Dem SC Zug gelang das letztmals im Frühjahr 1990. Nach einem 6:4-Erfolg im Penaltyschiessen in Brüttisellen spielte der damalige NLB-Klub in der Runde der letzten 16 Teams gegen den FC Echallens – und siegte.
Im Viertelfinal war dann gegen den NLA-Klub Lausanne-Sport Schluss (5:7 nach Penaltys). Bei den Waadtländern spielten unter anderem
die nachmaligen Natihelden Georges Bregy, Dominique Herr, Marc Hottiger, Christophe Ohrel und Stéphane Chapuisat.
Natistars werden Anfang Dezember auf der Hertiallmend zwar nicht zu sehen sein – doch der FC Luzern verspricht ein Fussballfest. Zuletzt gab es diese Begegnung im September 2004. Der von René van Eck trainierte FCL setzte sich vor 1870 Zuschauerinnen und Zuschauern mit 2:0 durch. Die Treffer erzielten Luis Calapes und Marinko Jurendic. Diese Mannschaft erreichte in jener Saison den Cupfinal, in dem sie dem FC Zürich mit 1:3 unterlag.
Das bis vor diesem Wochenende letzte Team aus dem Kanton Zug, das im Cup-Achtelfinal stand, war der SC Cham. An einem tristen Dezemberabend 2014 traf er auf der Zuger Hertiallmend auf den FC Zürich aus der Super League und verlor mit 0:5. Auch Pascal Nussbaumer stand damals für die Chamer auf dem Platz. Nun bejubelte er als Trainer des Sportclubs den Einzug in die gleiche Runde.
Cham gewinnt in Unterzahl
Am Sonntag gewann der Favorit aus der Promotion League beim FC Altstätten aus der 2. Liga interregional mit 3:0 – trotz langer Unterzahl nach einer harten roten Karte gegen Eric Tia Chef (33. Spielminute). Simon Loosli mit einem herrlichen Distanzschuss (24.) und Joël Ris (67. und 89.) trafen für die Gäste. Ris ist der «Mister Cup» im SC Cham: In der vergangenen Runde erzielte er den Siegtreffer beim 3:2-Erfolg über den Super-League-Klub FC Lugano.
Die Chamer waren nicht nur auf dem Platz tonangebend, sondern auch auf der Tribüne stark vertreten. Fast 150 Anhänger waren in die Ostschweiz gereist, viele davon mit organisierten Cars. Sie veranstalteten einen Fanmarsch durch den Ort.
In der nächsten Runde geht es gegen den Rekord-Cupsieger, die Zürcher Grasshoppers (19 Titel). Auf diesen Kontrahenten trafen die Chamer zuletzt vor zehn Jahren. Dank Severin Dätwylers Tor führten sie bis zur 81. Minute mit 1:0, ehe sich der turmhohe Favorit doch noch mit 4:1 durchsetzte. Über 2000 Fans sahen diese Partie auf dem Eizmoos. Ob es diesmal ähnlich viele werden, ist angesichts der Ansetzung der Achtelfinals fraglich: Die Partien werden vom 2. bis 4. Dezember ausgetragen – unter der Woche also.