Cham verliert das Promotion-Spiel gegen Bavois mit 0:2. Die beiden Tore fielen nach dem Platzverweis von Torhüter Nico Stucki wegen Notbremse.

Martin Mühlebach

Der Chamer Mittelstürmer Laurin Vögele schrieb im Matchprogramm: «Der FC Bavois hat eine starke Hinrunde gespielt und viel Selbstvertrauen getankt. Ihre grösste Stärke ist sicherlich die Defensive, die sehr wenige Tore zulässt.» In der Tat: Nur der Tabellenzweite Brühl hat mit einem Torverhältnis von 36:17 einen Treffer weniger kassiert als Bavois. Sowohl Cham als auch Bavois versuchten die Offensive anzukurbeln, allerdings ohne sich vielversprechende Torszenen zu erarbeiten. Die Abwehrreihen hielten problemlos dicht. In der 18. Minute wurde der Chamer Mittelfeldspieler Stevan Lujic im gegnerischen Strafraum gefoult. Penalty? Nein, die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Wenn es einen Videoschiedsrichter gegeben hätte, wäre dieses Foulspiel bestimmt unter die Lupe genommen worden. Lujic musste in der 20. Minute infolge der erlittenen Verletzung ausgewechselt werden. Das Spiel plätscherte danach ereignislos dahin. Das torlose Unentschieden zur Halbzeit widerspiegelte das chancenarme Gekicke auf dem grünen Rasen.

Platzverweis leitet Chamer Niederlage ein
In der 50. Minute stürmte Goncalo Figueiredo aufs Chamer Tor zu. Torhüter Nico Stucki zögerte einen Augenblick, ehe er dem Angreifer entgegenlief. Knapp ausserhalb des Strafraums kams zum Zusammenstoss. Stucki sagt: «Ich habe den Bavois-Stürmer an der Schulter leicht touchiert.» Der Schiedsrichter taxierte dies als Notbremse. Nico Stucki erhielt die rote Karte vorgesetzt. Der erst 18-jährige Tim Erne kam unverhofft zu seinem Promotion-Debüt. Hinterher gestand er: «Ich kam mit einer guten Nervosität aufs Spielfeld. In der Promotion League spielen zu dürfen, fand ich super geil. Schade, dass das Schlussresultat zu unseren Ungunsten ausfiel.» Goncalo Figueiredo liess sich in der 71. und in der 81. Minute als Matchwinner feiern. Den jungen Chamer Keeper Tim Erne trifft keine Schuld, dass seine Mannschaft das Spiel 0:2 verlor.

Der Chamer Sportchef Marcel Werder befand hinterher: «In der 1. Halbzeit hat unsere Mannschaft gut gespielt. In der 2. Halbzeit - nach der roten Karte gegen Nico Stucki - schlichen sich individuelle Fehler ein. Und in der Offensive wurde zu ungenau agiert.» Trainer Pascal Nussbaumer lobte seine Elf ebenfalls für die Leistung in der ersten Halbzeit. Doch er bemängelte: «Wir hatten in der Box zu wenig Präsenz. Letztlich haben wir uns selbst geschlagen. Mit 21 Punkten aus 16 Spielen ist Cham in der ersten Tabellenhälfte platziert. Angesichts der vielen Verletzten - Mario Bühler, Florian Schuler, Marin Wiskemann, Lino Lang und Matteo Büeler – verdienen die bislang erbrachten Leistungen Anerkennung und Respekt.