
SC Kriens vs SC Cham

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Mannschaftsaufstellung
SC Kriens: Heller; Hermann, Harperink, Heiniger, Gegaj; Siegrist, Kadima, Aversa (57. Caserta), Riedmann (57. Ris); Sliskovic (81. Rüedi); Wicht (46. Ukmata).
SC Cham: Stucki; Niederhauser, Franek, Bühler; Loosli, Bajric, Flühmann, Tschopp (79. Pauli); Gomes (62. Uka), Pasquarelli (93. Capone); Vögele.
Bemerkungen: Cham ohne Lugo, Lang, Cappellini, Wiss, Lujic, Büeler (alle verletzt) und Domoraud (abwesend). 84. Pfostenschuss Siegrist.
Kriens im Derby dem Sieg näher
Cham wartet in der Promotion League weiter auf den ersten Sieg. Dem SC Kriens gelingt die Cup-Hauptprobe nur halbwegs.
Turi Bucher
Das Derby der beiden Zentralschweizer Promotion-League-Rivalen Kriens und Cham war unterhaltsam, sehr intensiv, zuweilen turbulent, hektisch, hart und bei 29 Grad Temperatur hitzig. Wobei die erste Halbzeit insgesamt Cham gehörte; die zweite dafür Kriens. Und der SCK war bei diesem spektakulären 2:2 den drei Punkten schliesslich näher.
Die Gäste aus Zug gingen in der 14. Minute in Führung. Nach einem Fehler von Kriens-Innenverteidiger Timo Harperink, der den Ball im eigenen Strafraum über die Grundlinie rollen lassen wollte und nicht mehr mit einer erfolgreichen Intervention seines Chamer Widersachers rechnete – dieser vermochte in die Mitte zu spielen, wo Laurin Vögele locker zum 1:0 einschob.
Kriens gab allerdings sofort eine Antwort, mit einer schönen Offensivkombination über rechts in den gegnerischen Strafraum. Nico Siegrist, in diesem Sommer von Cham zurück zu Kriens gewechselt, fiel (mit all seiner Routine) über ein gestrecktes Bein, und Luka Sliskovic verwertete den diktierten Foulpenalty sicher (16.).
Eine weitere Unaufmerksamkeit bei den Kriensern sorgte dafür, dass Cham sogar mit einer Führung in die Pause gehen konnte: Matteo Pasquarelli führte in der Nachspielzeit den Eckball aus, und Ajdin Bajric köpfte zum 2:1 für die Chamer ein.
Siegrist vergibt den Siegtreffer für Kriens
Auch die zweite Halbzeit dieses Duells bot zahlreiche aufregende Szenen.
49. Minute. Pasquarelli setzt einen «Shaqiri-Corner» auf die Latte.
53. Minute. Der Krienser Innenverteidiger Enea Heiniger katapultiert mit einem Flugkopfball eine Freistossflanke zum 2:2 ins Chamer Netz.
75. Minute. Das Krienser 3:2 nach einem Corner wird aberkannt. Der Schiedsrichter hatte ein Foul gesehen; die Chamer natürlich auch, die Krienser überhaupt nicht.
83. Minute. Siegrist wird herrlich vor das Chamer Tor freigespielt. Der ehemalige Challenge-League-Torschützenkönig zielt zu wenig genau, trifft den Pfosten. Dies hätte der Siegtreffer sein müssen. Wobei ...:
90. Minute. Ein abgefälschter Cham-Freistoss kullert knapp am Pfosten vorbei.
Cham-Trainer Roland Schwegler sagte nach dem 2:2-Remis: «Das Unentschieden ist gerecht, auch wenn wir am Schluss etwas Glück hatten. Unsere erste Halbzeit war gut, in der zweiten Hälfte bekamen wir die Qualität von Kriens zu spüren.»
Kriens-Coach Gianluca Frontino meinte: «Es war ein umkämpftes Spiel. Wir sind nach dem 1:2 mit Vollgas zurückgekommen. Aber wenn ich ehrlich bin, tut es ein bisschen weh, denn wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen.»
Bilanziert war es ein ausgeglichenes Rivalenderby. Kriens suchte mit gepflegten, manchmal etwas zu verspielten Aktionen die Dominanz und den Weg nach vorne. Cham war ein starker, sehr unangenehmer Kontrahent. Ein Blick auf die Verletztenliste der Zuger (Lugo, Lang, Cappellini, Wiss) offenbart, dass mit den Zugern diese Saison gerechnet werden muss, auch wenn erst zwei Punkte aus zwei Spielen resultierten.
Kriens hat bereits vier Punkte, am kommenden Freitag will der SCK aber gegen Bellinzona (Challenge League) für eine Cup-Überraschung sorgen. «Wir werden alles versuchen. Die hätten sich gern einen anderen Gegner als Kriens gewünscht», glaubt Frontino.