SC Cham düpiert den Aufstiegskandidaten
Cham knöpft Leader Carouge ein Remis ab. Eine starke Leistung der Ennetseer.
Michael Wyss
«Vor dem Spiel hätten wir für ein Unentschieden unterschrieben. Wenig fehlte und wir wären sogar mit drei Punkten nach Cham zurückgefahren», so Chams Captain Fabio Niederhauser nach dem Schlusspfiff. Er sagt: «Wir sind sehr stolz auf die Leistung.»
Tatsächlich fehlte wenig, und die Ennetseer hätten eine Woche nach dem überzeugenden Auftritt in Kriens (4:0-Sieg) nun auch beim Leader der Promotion League einen Sieg eingefahren. Die Genfer bejubelten den 3:3-Ausgleich nämlich erst in der Nachspielzeit (92.).
Cham schockt den Leader früh
Zurück zum Spiel: die Partie im Stade de la Fontanette vor 350 Zuschauenden begann mit einem Paukenschlag: nach 50 Sekunden provozierte Matteo Pasquarelli einen Prellball bei den Einheimischen und das runde Leder lag in den Maschen des Gegners. Ein Verteidiger der Platzherren schoss an das Bein von Pasquarelli. Ein Auftakt nach Mass für die Chamer.
In der Folge übernahmen die technisch versierten Westschweizer das Spieldiktat, die Chamer waren fortan mit Defensivarbeiten beschäftigt. Es benötigte viel Kampf gegen die Gastgeber, Cham überstand diese Druckphase, auch dank einigen sehenswerten Paraden von Schlussmann Lukas Bolzli, der gegen die gefährlichen Flügel Ninte und Hysenai klärte.
Vor der Pause kam es zu einem nächsten Aufreger für den Tabellenersten. Simon Tschopp lancierte mit einem feinen Pass zu Laurin Vögele in die Tiefe. Verteidiger Kursner konnte ihn nur noch mit einem Halten bremsen, was für den Westschweizer den Platzverweis (direkt rot) bedeutete.
Ein Spektakel mit sechs Treffern
Die knappe Führung zur Pause liess weiterhin einiges an Spannung zu und Cham liebäugelte mit Punkten beim Tabellenersten der Promotion League. Doch auch mit einem weniger auf dem Platz powerten die Gastgeber weiter. Zehn Minuten nach Wiederbeginn traf Zoukit zum verdienten 1:1-Ausgleich nach einer weiteren Druckphase. Doch Cham konnte auch einzelne Nadelstiche setzen, so etwa in der 65. Minute, als Laurin Vögele einen Zweikampf gewann, Lino Lang profitierte und in der Mitte Pasquarelli bediente, der eiskalt zur 2:1-Führung einschob. Was für eine Effizienz der Chamer.
Doch die Antwort der Genfer liess nicht lang auf sich warten, erneut war es Zoukit, der nach einem Abpraller für sein Team ein Viertelstunde vor Schluss einnetzte (2:2). Nun lag das Momentum auf Seiten des Leaders, so rollte dann auch Angriff um Angriff auf das Chamer Gehäuse. Doch gejubelt wurde auf Chamer Seite: der unermüdliche Vögele profitierte nach einem Lang-Freistoss per Kopfball zur erneuten Führung (79.).
Doch Coreirra glückte in der zweiten Minute der Nachspielzeit dann aus rund 30 Metern ein Glücksschuss in die lange Ecke. Bolzli wurde mit einem Bogenball unglücklich erwischt. Die Partie war dann nach 96. Minuten beendet. Doppeltorschütze Pasquarelli: «Eine Leistung, die zuversichtlich stimmt. Wir könnten hier sogar einen Dreier einfahren, was zeigt, zu was wir fähig sind.»
Sportchef ist voll des Lobes
«Etoile Carouge hat viel Qualität und auch die Breite des Kaders ist eine Stärke. Dass wir heute diese Genfer düpierten, davor ziehe ich den Hut. Wir waren effizient, konnten ihnen drei Treffer einschenken, das macht man auch nicht alle Tage. Wir haben heute gegen den Leader, der verdientermassen an der Spitze steht, eine weitere Duftmarke gesetzt», so Sportchef Marcel Werder.
Cham verbleibt mit 34 Punkten im ersten Tabellendrittel. Am Samstag (16 Uhr, Eizmoos) wartet Delsberg. Die jüngsten starken Leistungen lassen für diese Partie viel Zuversicht ausstrahlen.
