Cham verliert beim Young-Boys-Nachwuchs 0:1. Ein Sieg wäre jedoch dringelegen.

von Michael Wyss

Das Promotion League Team von Trainer Roland Schwegler startete konzentriert in die Partie gegen den Nachwuchs der Young Boys und wirkte von Beginn an sehr präsent in den Zweikämpfen. Gleich zum Auftakt hatten die Chamer gute Möglichkeiten zur Führung. Ardis Molliqajs Schuss wird von einem Verteidiger auf der Linie geklärt, die Angriffe sind flüssig, Chams Wille, in der Bundeshauptstadt ein positives Ergebnis zu holen, war spürbar.

Wenige Augenblicke später scheiterte Lino Lang, nach Kombinationsspiel mit Pasquarelli, alleine vor dem Schlussmann. Auch Ardi Morina hämmert den Nachschuss an die Lattenunterkante (11.), unglaublich. Chams Führung vor lediglich 100 Zuschauenden im Stadion Wankdorf hätte längst Tatsache sein müssen, denn die Gastgeber hatten bis auf ein paar Distanzschüsse und Eckbälle wenig entgegenzusetzen. Stetiger Brandherd war der gross gewachsene Stürmer Junior Eyamba, der Chams Abwehr zu beschäftigen wusste.

Chams mangelnde Effizienz
Yago Gomes hatte kurz vor dem Pausentee noch die Möglichkeit, seine Farben in Führung zu bringen, doch auch er scheiterte an YB-Keeper Dario Marzino. «Wir müssten in der Pause 2:0 oder 3:0 führen. Chancen hatten wir genügend», lamentiert Chams Captain Fabio Niederhauser nach dem Spiel. Wenn sich das nur nicht rächen sollte.

Apropos Toreschiessen, besser machten es die Berner. Sie konnten gleich nach dem Wiederanpfiff in Führung gehen. Der frisch eingewechselte Lutfi Dalipi flankte auf den zweiten Pfosten, wo Eyamba per Kopfball (48.) die Führung bewerkstelligte. In dieser Szene sah die Abwehr nicht sattelfest aus. In der Folge taten sich die Ennetseer etwas schwer, weiter das Spiel zu dominieren. Die Platzherren kamen besser ins Spiel, hatten nun mehr Spielanteile als noch im ersten Durchgang. In der 55. Minute bot sich den Chamern aber die Chance zum 1:1-Ausgleich per Foulpenalty. Nico Siegrist wurde gefoult, den fälligen Strafstoss verschoss Matteo Pasquarelli. Unglaublich, diese Chancen.

Im Gegenzug verpasste Dalipi das 2:0, Cham hatte Glück, die Spannung blieb erhalten. Weiter ging es mit einer Chamer Tormöglichkeit (77.), Siegrist setzt sich am Flügel durch, seine Hereingabe klatscht an der Latte ab. So verstrich die Zeit, die Einheimischen hatten in den Schlusssekunden durch Eyamba ebenfalls einen Lattenschuss zu beklagen. Chams Bemühungen wurden letztlich nicht belohnt, eine weitere bittere und ärgerliche Niederlage war Tatsache.

Cham verpasste es im ersten Durchgang, sich eine gute Ausgangslage zu schaffen. Verteidiger Simon Tschopp: «Eine bittere Pille, hinten haben wir durch einen Stellungsfehler ein Gegentreffer kassiert und vorne keine Chance genutzt. Wir verpassten eine klare Führung, dann wäre der Mist geführt gewesen, denn wir hatten den Gegner im Griff.» Auch Chams Schlussmann Anthony von Arx ärgerte sich: «Wir hatten gute Möglichkeiten, den Dreier zu holen. Diese Partie darf man nicht verlieren. Doch Kopf hoch, wir haben noch ein Ziel, welches wir erreichen wollen, sprich Rang 7, die direkte Cup-Qualifikation.»

Cham empfängt Rapperswil-Jona
Drei Runden vor Schluss der Qualifikation spitzt sich der Kampf um die direkte Qualifikation für die Cup-Hauptrunde weiter zu. Cham liegt auf Rang 9 mit 42 Punkten, Brühl auf Rang 7 platziert, hat einen Punkt mehr auf dem Konto. Weiter geht es für die Chamer am Mittwoch (19.30 Eizmoos) mit dem Heimspiel gegen Rapperswil-Jona. Die Sankt Galler streiten sich mit dem souveränen Leader Etoile Carouge noch um den Direktaufstieg in die Challenge League, wobei die Westschweizer drei Runden vor Schluss 8 Punkte Vorsprung haben.