SC Cham Interaktiv

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Ja, es gibt sie noch, die vielen bekannten Persönlichkeiten, die über Jahrzehnte im Verein wirkten und so dessen Entwicklung mitgeprägt haben. Auch wenn sie heute nicht mehr an der Front aktiv sind, so freut man sich, sie ab und zu im heimischen Eizmoos zu treffen. Einer der treuen Besucher ist der heute 84-jährige Kurt Schärer.

Menschen wie Kurt Schärer haben in der Vergangenheit während Jahrzehnten massgeblich dazu beigetragen, dass der Verein heute dasteht, wo er ist. All diese Persönlichkeiten finden noch immer mehr oder weniger oft den Weg ins heimische Eizmoos.

Erzähle mir die Vergangenheit, und ich werde die Zukunft erkennen
Kuri trat als 14-Jähriger in den Verein ein, nachdem sich Heinrich Habermacher, der damalige Präsident des Sportclubs Cham und Gemeindepräsident, bei seinen Eltern um den jungen Fussballer bemüht hatte. Da es zu dieser Zeit nur eine einzige Juniorenmannschaft gab, spielte der Vierzehnjährige unter Leo Niggli bei den A-Junioren und wurde mit ihnen sogar Regionalmeister. Leo Niggli wollte ihn gar den Grasshoppers vermitteln, doch Lehre und Beruf hatten damals Vorrang. Mit 19 Jahren wechselte Kuri in die Erste Mannschaft. Schon bald erhielt er aufgrund seiner behänden Technik den Namen «Goldfüsschen». Ihm gelang schon damals, was Giovane Elber Jahrzehnte später mit Bayern schaffte: der direkt verwandelte Corner! Kurze Zeit später wechselte der junge Spieler aus beruflichen Gründen in den Kanton Aargau, wo er sich bei Windisch und Turgi in der 2. und 1. Liga einen Namen machte. In dieser Zeit lernte er auch seine Frau Heidi kennen, mit der er heute noch glücklich verheiratet ist.

Acht Jahre später zog es ihn aus familiären Gründen wieder in seine Heimat zurück. Ab dann spielte Kuri als Aktiver, Senior und Veteran 21 Jahre lang beim SC Cham, trainierte die A-Junioren und fungierte als Spielertrainer interimsmässig für das Fanionteam. Ganz nach dem Prinzip, wo man ihn brauchte, war er da. Er übernahm das Amt als Spiko, gründete die legendären Juniorenlager in Davos und stand als Elektrofachmann beim Bau und der Wartung der Sportanlagen und der Turnierinfrastruktur im Einsatz. Zusammen mit seiner Frau Heidi und Werner Henggeler, einem fussballerischen Weggefährten, führte er auch über Jahre das Clublokal im alten Eizmoos. In der zweiten Hälfte seiner Vereinszeit schenkte er nach einer Hüftoperation, sein Engagement als Trainer und Clubschiedsrichter dem jüngsten Nachwuchs. Ganz dem Vorbild ihres Vaters folgend, engagierten sich auch die Kinder im Verein. Sohn Renato absolvierte die Juniorenzeit beim SC Cham und spielte in der Zweiten Mannschaft, bis ein Sportunfall ihn zum Rücktritt zwang. Wie sein Vater trainierte auch er verschiedene Juniorenmannschaften. Tochter Trix steht heute im Bistro1910 hinter dem Tresen und unterstützt Didi Mösch in allen Belangen tatkräftig. In all den Jahren durften Generationen junger Menschen von Kuri und seinen Fähigkeiten profitieren. Er selbst hat dabei Freunde fürs Leben gewonnen und trifft diese nach wie vor gerne im Eizmoos, wie etwa Seppi Küng, ein Kollege aus der Seniorenzeit.

Sich seiner Vergangenheit bewusst sein, heisst Zukunft haben!
Der Verein ist sich bewusst, dass vieles, wovon der Verein heute profitieren darf, durch Visionäre, «Chrampfer» und Mitglieder früherer Generationen geschaffen wurde. Auch heute sind es wiederum ähnliche Persönlichkeiten, welche das Sportclub-Gen in sich tragen und den Verein weiterbringen. Sie haben die Fussstapfen früherer Mitstreiter erkannt, folgen ihnen und legen so mit ihrem Engagement neue Spuren für die kommende Generation. Wahrlich: Auch heute gibt es zahlreiche junge, aktive Vereinsmitglieder, welche die Juniorenzeit im Eizmoos genossen haben und heute Verantwortung übernehmen. Sie haben durchaus das Potenzial, dem Verein Konstanz und eine positive Zukunft zu ermöglichen, wie etwa Sportchef Marcel Werder, Coach Pius Limacher oder die heute über zwanzig aktiven jungen Nachwuchstrainer, welche aus der eigenen Juniorenabteilung stammen.

Text und Foto: André Dommann