Cham gewinnt die Promotion-Partie gegen Basel U21 verdient. Mit 17 Punkten aus 10 Spielen belegt die Elf den hervorragenden 4. Tabellenrang.

Martin Mühlebach - Zuger Zeitung

In der 55. Minute zirkelte Nico Siegrist einen Eckball genau auf den Kopf von Luiyi Lugo. Der Chamer Mittelstürmer sprang hoch und beförderte den Ball mit dem Kopf ins Tor. Damit sicherte er dem SC Cham einen verdienten 2:0 Sieg. Dass ausgerechnet Lugo – dem bis zu diesem Zeitpunkt praktisch alles misslang – den alles entscheidenden Siegtreffer erzielte, vermochte zu überraschen. Kurz zuvor hatte ein Zuschauer nach Lugos x-ter misslungener Aktion orakelt: «Ich glaube, Lugo will zum FC Basel wechseln.»

Als der Chamer Mittelstürmer nach dem Abpfiff von dieser Vermutung vernahm, meinte er: «Nein, nein, ich fühle mich in Cham wohl.» Selbstkritisch gestand er: «In der 1. Halbzeit hatte ich Mühe, in die Zweikämpfe zu kommen. Aber mit der Zeit lief es mir immer besser. Als Nico Siegrist in der 55. Minute zum Eckball antrat, wusste er, dass ich am hinteren Pfosten lauern würde. Das mit dem Kopf erzielte Tor zum 2:0 Endstand – es war das neunte in den bisher zehn Spielen, motiviert mich, auch weiterhin mein Bestes zu geben.»

Überragend: Lang und Siegrist
In den ersten 45. Spielminuten erspielte sich Cham gleich mehrere Torchancen, die es nicht zu verwerten vermochte. Lino Lang (8./10./13.) scheiterte gleich dreimal ganz knapp. Dass er in der 34. Minute seine Farben 1:0 in Front zu schiessen vermochte, überrascht indes nicht: Lang und Siegrist waren – nebst den aufmerksam agierenden Defensivspielern – zweifelsohne die überragenden Figuren im Chamer Spiel.

Trainer Roland Schwegler gestand hinterher: «Wir haben nicht so überzeugend gespielt, wie wir es geplant hatten. Mit Fabio Niederhauser, Elias Mesonero, Alain Wiss, Joel Miranda und Diego Costa standen fünf gestandene Spieler infolge Abwesenheit oder Verletzungen nicht zur Verfügung. Und nach den verletzungsbedingten Auswechslungen von Kevin Röthlisberger nach nur gerade 5 Spielminuten und Esteban Petignat in der Halbzeitpause fehlte uns einiges an Substanz.» Dass es trotzdem zum 2:0-Sieg gereicht habe, stelle seinem Team ein hervorragendes Charakterzeugnis aus.

Ein feiner Unterschied
Diese Meinung teilte auch der Teammanager Walter Riedweg. Er sagte freudestrahlend: «Der Sieg unserer Mannschaft ist verdient. Sie war das bessere Team und hatte die besseren Torchancen. Dass wir den Abstand zu den hinteren Tabellenregionen zu vergrössern und uns auf dem 4. Tabellenplatz festzusetzen vermochten, macht mich total happy.»

Bei Basel U21, das nach der Niederlage gegen Cham nach wie vor auf einem Abstiegsrang liegt, liessen einige Spieler ihre stupende Technik erkennen. Aber ebenso ersichtlich war, dass der jungen Truppe vom Rheinknie die nötigen Automatismen fehlen. Im Gegensatz zu Cham, das trotz der vielen Abwesenden eine eingespielte, verschworene Einheit bildet. Das ist der feine Unterschied.

Fotos: Reto Müller