Der SC Cham und der FC Zürich Nachwuchs trennen sich nach einem unterhaltsamen Spiel 2:2 unentschieden.

Michael Wyss

Fussballkost vom Feinsten auf Promotion-League-Niveau: Das boten der SC Cham und der Nachwuchs des FC Zürich den 500 Fans auf dem Eizmoos Platz. Dass dabei das Team von Trainer Roland Schwegler einen 2:0-Vorsprung verspielte, war am Schluss sicher ärgerlich. Aber den Zuschauenden wurde ein attraktives Spiel geboten mit bestem Unterhaltungswert, die beiden Punktverluste waren deshalb auch gut zu verschmerzen.

Chamer mit 2:0-Führung
Die Ennetseer zeigten sich im Vergleich zum Spiel vor einer Woche gegen FC Luzern Nachwuchs bei der 2:3-Niederlage deutlich besser, überzeugten von Beginn weg gegen die schnellen und technisch versierten Zürcher. Sie reisten unter ihrem Trainer Gianluca Frontino (wechselt im Sommer zum Ligakonkurrenten SC Kriens) und verstärkt mit einigen Spielern aus dem Super League Kader (Meisterschaftspause) an. Die Gastgeber begannen gut, hatten durch Lino Lang auch eine gute erste Möglichkeit, in Führung zu gehen.

Doch auch die Gäste signalisierten mit ihren Flügelstürmern ihre Gefährlichkeit. Sehenswert war dann die Führung der Chamer: Matteo Pasquarelli und Nico Siegrist kombinierten sich durch den Strafraum, Pasquarelli schlenzte den Ball ins lange Eck zum 1:0.

In der Folge war es ein ständiges Hin und Her, das Schwegler-Team brachte die knappe Führung in die Pause. Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel verpasste Lang freistehend vor dem gegnerischen Gehäuse das 2:0. Er machte es in der 63. Minute dann aber, ausgerechnet in einer Druckphase der Zürcher, besser mit dem 2:0 (Siegrist bediente Lang). Doch der FCZ U21 konnte durch Nils Reichmuth (71.; via Innenpfosten) den Anschlusstreffer markieren und die Spannung war zurück. Die Gastgeber verpassten kurze Zeit später das 3:1. Zürich witterte weiter seine Chancen auf einen Punktgewinn und tatsächlich bejubelten sie in der 94. Minute das 2:2 (Kopfball durch Nenad Zivkovic), dem gleichbedeutenden Schlussresultat.

Punkt kann Gold wert sein
«Wenn man nach 70. Minuten 2:0 führt und nicht gewinnt, kann man nicht zufrieden sein. Die letzte Konsequenz fehlte am Schluss genauso die Klarheit und Überzeugung in den Aktionen für den Sieg. Das Unentschieden hat sich der FCZ aber nicht gestohlen», so ein fairer Siegrist in seiner Analyse.

Pasquarelli doppelte nach und sagte: «Ärgerlich ist dieses Remis, denn wir hatten die Chancen zum 3:0 und 3:1 nicht genutzt.» Und Captain Fabio Niederhauser meinte: «Unser Plan ging lange gut auf, wir haben tapfer verteidigt und uns mit Kontern gewehrt. Wir wollten den Sieg, der Punkt kann aber auch Gold wert sein im Hinblick auf unser Cup-Ziel.»

Cham liegt weiter im Rennen im Kampf um Rang 7 für die direkte Cup-Qualifikation der 1. Hauptrunde. Die Ennetseer sind vier Runden vor Schluss der Qualifikation mit einem Punkt Rückstand auf Rang 7 (Brühl) nach wie vor gut auf Kurs. Am Samstag (17:00, Stadion Wankdorf) wartet mit dem BSC Young Boys das dritte Nachwuchsteam in Serie auf Cham. Weitere Punkte in der Bundeshauptstadt sind Pflicht auf dem Weg zu einem weiteren Cup-Abenteuer im Herbst.

Fotos: Reto Müller