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Führung, Staff und Team erneut vor grossen Herausforderungen

Allein schon die Tatsache, dass sich Cham seit Jahren als Amateurteam erfolgreich in der Promotion League behaupten kann, ist erstaunlich und verdient Respekt und Anerkennung. Dass die jeweils zahlreichen Spielerwechsel in der Sommerpause alle vor grosse Herausforderungen stellen, macht die aussergewöhnliche Leistung noch bedeutender. Es braucht dazu aber einen grossen Aufwand aller Beteiligten.

Bedeutende Wechsel sind die Regel
Waren es letzten Sommer elf Spieler, die den Verein Ende Saison verliessen oder in die 2. Mannschaft wechselten, so gilt es heuer gerade mal acht Abgänge zu verkraften, darunter zahlreiche Leistungsträger, Teamplayer sowie langjährige Erfolgsgaranten. Mit Marin Wiskemann, Mittelstürmer (FC Baden), Jan Loosli, zentrales Mittelfeld (FC Wettswil-Bonstetten), Manuel Fäh, Innenverteidigung (SC Kriens) gilt es, die ganze, so erfolgreiche zentrale Achse zu ersetzen. Und mit Nando Zimmermann, Verteidigung (AC Bellinzona), Lucas Thöni, Verteidigung, (2. Mannschaft), Joel Bonorand, Torhüter (FC Wohlen), weitere Leistungsträger.

Eine gesunde Mischung ist das A und O
Umso wichtiger ist es, wenn es einerseits gelingt, erfahrene und erfolgreiche Teamleader, die das Chamer Gen in sich tragen und zu Identifikationsfiguren im Eizmoos gereift sind, bei der Stange zu halten. Sie bekleiden Schlüsselpositionen, übernehmen Verantwortung, sind Vorbilder und werfen alles in die Waagschale. Sie ermöglichen Kontinuität, garantieren, dass die Vereinskultur und die Winner-Mentalität weiter am Leben bleiben und dass junge Spieler schnell ins Team integriert werden. So sind Teammanager Walter Riedweg und Sportchef Marcel Werder glücklich, weiterhin auf 15 engagierte Leistungsträger zählen zu dürfen, darunter Cracks wie Captain Fabio Niederhauser, Torhüter Anthony von Arx, die Verteidiger Simon Tschopp, Kevin Röthlisberger, Alain Wiss und Stevan Lujic, die Stürmer Nico Siegrist, Luiyi Lugo und Ardi Molliqai sowie im Mittelfeld Joel Miranda, Esteban Petignat, Esat Balaj, Diogo Costa, Daniel Follonier und Matteo Pasquarelli. Andrerseits muss man die Abgänge möglichst schnell mit geeigneten Spielern kompensieren. Dass dies möglich ist, hat sich letzte Saison gezeigt, und auch dieses Jahr ist man gut unterwegs. Sportchef Marcel Werder und Teammanager Walter Riedweg gelingt es immer wieder, in enger Zusammenarbeit mit Cheftrainer Roland Schwegler Spieler zu gewinnen, die leistungsstark und topmotiviert sind und als Persönlichkeiten gut ins Team passen.

So kann Sportchef Marcel Werder bis zum heutigen Tag folgende Zuzüge vermelden: Luigi Milicaj (FC Muri), Noah Flühmann und Elias Mesonero (beide FC Rapperswil Jona), Simon Loosli (FC Thun), Yago Gomes (FC St. Gallen U21), Lukas Bolzli (Torhüter FC Eschenbach), Um sowohl qualitativ wie quantitativ allen Abgängen adäquate Lösungen gegenüberstellen zu können, laufen die Transfergespräche im Hintergrund weiterhin auf Hochtouren

Veränderungsprozesse brauchen konstante Führungspersonen mit Visionen
Als absoluten Glücksfall in den bewegten Zeiten darf man auch das seit fünf Jahren äusserst erfolgreiche Trainerduo Roland Schwegler (Cheftrainer) und Emilio Gesteiro (Assistent) bezeichnen, welchen es immer wieder gelingt, eine bestens funktionierende, motivierte und erfolgreiche Truppe aufs Feld zu schicken. Sie werden unterstützt durch den neuen Torhütertrainer Marco Egli, Athletiktrainerin Patricia Morceli, Coach Pius Limacher sowie den Medical Staff. Die bisherigen Rangierungen in der Spitzengruppe der Promotion League und damit verbunden, das Erreichen der Cuphauptrunde mit attraktiven Gegnern aus der Super League und der Challenge League sprechen eine deutliche Sprache.


Roland Schwegler im Gespräch
Nach dem Halbfinalspiel im Zugerland Cup gegen den FC Zug 94 (7:1) stand Roland Schwegler kurz Rede und Antwort:

Wie geht es Trainer Roland Schwegler?
«Die Sommerpause war kurz. Ich konnte aber gut abschalten und mich in den Ferien sehr gut erholen. Nun gilt es, nach vorne zu blicken und gute Arbeit zu leisten. Auch wenn das Kader noch nicht komplett ist und in der Vorbereitung noch der eine oder andere Spieler fehlte, gilt es, ein gut funktionierendes und engagiertes Team zu formen. Stillstand bedeutet Rückschritt. Ich darf dabei auf gute Leute in allen Bereichen zählen und bin zuversichtlich. Die Arbeit ist herausfordernd, macht aber Spass.»

Wie lief die Vorbereitung?
«Da unser Team erst nach und nach zusammengestellt werden konnte und ferienhalber auch noch einige Spieler fehlten, sind wir noch nicht da, wo wir sein wollten. Zwei guten Testspielergebnissen standen empfindliche Niederlagen gegenüber. Das war aber auch vor Jahresfrist so. Im Training wird gut gearbeitet und die neuen Spieler sind schon sehr gut integriert und zeigen, was sie draufhaben. Bei den Automatismen fehlt verständlicherweise noch einiges. So brauchen wir schon noch Zeit, um auf das Niveau des Vorjahres zu kommen. Qualitativ haben wir wiederum eine gute Mannschaft. Die Kadergrösse ist jedoch etwas knapp. Da würde der eine oder andere Zuzug vor allem im Angriff noch guttun, um eine lange, fordernde und kräfteraubende Saison erfolgreich durchziehen zu können.»

Welche Zielsetzung habt ihr?
«Ich gehe davon aus, dass wir uns im Mittelfeld etablieren und so die Ligazugehörigkeit wahren können.»

Dieses Jahr ist mit dem FC Schaffhausen nicht Meister Zürich oder Cupsieger Luzern Gast im Eizmoos. Enttäuscht?
«Nein, ganz und gar nicht. Die Paarung ist cool. Es besteht lediglich eine Liga Klassenunterschied. Wir sind nicht Favorit, aber wer weiss! Wir werden unser Bestes geben. Zudem geben sich mit Trainer Bigi Meyer und Eren Derdiyok zwei grosse des Schweizer Fussball die Ehre.»

Fühlst du dich nach den bisherigen Erfolgen unter Druck? Braucht der SC Cham einen Magier als Trainer, um nach den Wechseln wieder auf Kurs zu kommen?
«Ich spüre keinen Druck. Ich mag Herausforderungen. Ich selbst will immer Erfolg haben und tue alles dafür. Ich habe ein gutes Team und immer noch viel Freude an der Sache. Natürlich sind die zahlreichen Wechsel nicht einfach und einzelne Abgänge tun auch weh. Wir arbeiten aber wieder alle zusammen, damit wir gute Resultate erzielen können und so die Zuschauer gerne ins Eizmoos kommen. Ich liebe den Fussball, habe klare Vorstellungen und bin mir die Situation mittlerweile gewohnt und weiss damit umzugehen.

Text und Bilder: André Dommann