SC Cham Interaktiv

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Seit mehr als einem halben Jahrhundert spielt das Chamer Dorfturnier im Hirsgarten eine bedeutende Rolle für den SC Cham und die ganze Stadt Cham. Seit fünf Jahren engagieren sich Jean-Luc Haas und Reto Keiser im OK. Seit zwei Jahren präsidieren sie gemeinsam das OK.

Ein Schock als Impuls
Just nach dem 50. Jubiläumsjahr trat ein, was niemand erwartet hatte, aber heimlich befürchtet wurde: Zum ersten Mal in der langen Tradition war es über das letzte Juniwochenende gespenstisch ruhig im schönen Hirsgarten am See! Mangels Organisationskomitee konnte der für Cham gesellschaftlich wichtige und für den SC Cham fast lebensnotwendige Anlass nicht durchgeführt werden. Statt in Schockstarre zu verbleiben und den schönen Erinnerungen nachzutrauern, übernahmen Urchamer und junge, treue Vereinsmitglieder um den damaligen Leiter Breitensport, Alexander Skocic, das Zepter. Sie wollten in die Bresche springen und dem Anlass neues Leben einhauchen. Und bereits im Folgejahr gelang dem neuen, motivierten OK mit der erfolgreichen Neuauflage ein grosser Erfolg.

Die Sache mit der Pandemie
Inzwischen wären daraus bis jetzt fünf Auflagen geworden, wenn nicht die Pandemie die Durchführung im letzten Sommer verhindert hätte. Aber auch dadurch lassen sich die beiden Co-präsidenten nicht entmutigen, und hoffen, nächsten Sommer sich, dem Verein und Cham wieder ein grossartiges Sport- und Festerlebnis anbieten zu können. Die ersten Planungsarbeiten auf ihrer Ebene haben bereits begonnen, ihre 9 Kolleginnen und Kollegen vom OK wollen sie anfangs Jahr ins Boot holen.

Wertvolle personelle Ressourcen
Als OK-Chefs zeichnen sich Jean-Luc Haas und Reto Keiser für die Planung des Anlasses, die Oberaufsicht über die Ressortgliederung, die Besetzung der Führungspositionen der einzelnen Ressorts, den Informationsfluss, die Koordination und am Turnierwochenende als Trouble-Shooter verantwortlich. 4- 6 Sitzungen sind dafür notwendig. Dann sollten die jeweiligen Ressorts in eigener Verantwortung funktionieren. Es sind dies Finanzen, Sponsoring, Infrastruktur, Personal, Festwirtschaft, Unterhaltung, Tombola und natürlich Spielbetrieb. Rund 140 Helferinnen und Helfer stehen für den Anlass im Einsatz. Ihr Einsatz über das Turnierwochenende ist riesig, und auch die Mitglieder des OK bewältigen in dieser Zeit mindestens ein Wochenvollpensum Dazu kommen noch unzählige Freiwillige, die ihren Einsatz im Rahmen des Helferkonzeptes leisten, beim Aufstellen der Anlagen und dem Aufräumen helfen oder tatkräftig eine Funktion übernehmen. Und schliesslich versuchen mit Ausnahme der F-Junioren sämtliche Mitglieder im Rahmen der Tombola ihre Lose an den Mann oder die Frau zu bringen.

Der Bedeutung bewusst
Den beiden Hauptorganisatoren kommt zugute, dass sie in Cham und im Verein gut verankert sind und geschickt im Umgang mit Menschen sind. Reto Keiser ist Trainer der 3. Mannschaft, Jean-Luc Haas hat ab den D-Junioren sämtliche Juniorenkategorien bei den Chamern durchlaufen und spielt seit Jahren im «Drüüü» Beide sind immer dann da, wenn man sie braucht. Sie sind verantwortungsbewusst, initiativ und strahlen Begeisterung für die Sache aus. Sie gehen mit ihrem Einsatz als gutes Beispiel voraus. Man spürt, dass ihnen der Anlass am Herzen liegt und dass die dem Verein und Cham Gutes tun wollen. Die Beiden wissen, wie wichtig solche Einsätze sind, ohne diese ein Club nicht überleben kann. Die Mitgliederbeiträge reichen bei weitem nicht aus, den Sportbetrieb auf diesem Niveau aufrecht zu erhalten. Anlässe wie das Dorfturnier wirken sich sehr positiv auf die Vereinskultur aus. Sie bieten dem Verein die Chance, sich in der Gemeinde zu präsentieren und erschliessen ihm eine wertvolle Einnahmequelle.

Persönlicher Gewinn trotz grossem Aufwand
Das Engagement bringt aber auch ihnen und ihren engsten Mitarbeitenden viel. Sie haben einen Ausgleich zum Berufsalltag, bewähren sich im Projekt- und Eventmanagement und können so ganz nebenbei auch die Turniertage und die Festbetrieb in etwas ruhigeren Momenten mit Kollegen und Freunden geniessen. Wenn das Wetter mitspielt, alles rund läuft, es keine Unfälle zu verzeichnen gilt und am Schluss auch die Kasse stimmt, dann hat sich der Einsatz schon fast gelohnt. Noch wichtiger ist es ihnen aber, spüren zu können, dass das Festwochenende geschätzt wurde, dass viele positive Begegnungen möglich waren, dass man Kinderaugen zum Leuchten brachte sowie vielen positiven und glücklichen Menschen am See begegnen durfte.

Ein grosses Dankeschön
Beide sind sich bewusst, dass all dies nicht möglich wäre ohne die vielen fleissigen Helferinnen und Helfer sowie die ausgesprochen familiäre Kultur des SC Cham. Sie erachten dies nicht als selbstverständlich und danken allen, die das Turnier am Leben erhalten von Herzen; allen voran ihren Kolleginnen und Kollegen vom OK. Dankbar sind sie aber auch für das grosse Interesse der Chamerinnen und Chamer für den traditionellen Anlass am See und deren Unterstützung.

Ein Blick in die Zukunft
Und wer die Beiden kennt, weiss, dass sie sich darüber hinaus auch schon Gedanken machen, wie es weitergehen kann. So sind sie bereit, die Planung für den Sommer in Angriff zu nehmen. Dafür wird für diese nächste Ausgabe noch ein Ressortleiter für die Finanzen und das Sponsoring gesucht. Aber auch Jean-Luc Haas und Reto Keiser werden nicht ewig für die Organisation verantwortlich sein. So wünschen sie sich schon jetzt, dass weitere junge, motivierte Vereinsmitglieder Interesse anmelden, um mitzuhelfen oder als Ressortleiter schrittweise Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht sind ja sogar die zukünftigen Leader des Chamer Grümpis mit dabei.

Text und Foto: André Dommann

Bildlegende: links Jean-Luc Haas, rechts Reto Keiser